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Kleine Mitteilungen.
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Vogel) kommen, und deutschen Gelehrten und Universitätsprofessoren,
die jetzt in größerer Za'il über Moll hinweg die okkulten Phänomene
anerkennen, durch die B. Z. sagen, daß sie sich alle getäuscht haben.
(Herr Vogel ist Sekretär einer Zeitschrift für allgemeine Bildung
Und hatte nach seiner eigenen Aussage noch nicht viel auf okkultem
Oebiete gesehen.)
Echt deutsch! Alles, was aus Amerika kommt, ist hochwertig!,
wohl etwa, weil der Dollar 90 hoch über der Mark steht?
Das Erstaunliche ist aber, daß der liebe Herr Vo^el ja gar nichts
ableugnet, im Gegenteil, er anerkennt e?, anerkennt es auch im Privatbrief
. Er muß für eine Unwahrheit herhalten, im selben Augenblick,
wo er die Wahrheit sagt, nur weil eine gewisse Menschenrasse bei
uns ihre Aufgaben darin sieht, die neuesten Forschungen auf dem
okkulten Gebiete aus gewissen Gründen wieder zu entwurzeln. Dies
wird nicht mehr gelingen. Die deutschen Gelehrten brauchen Herrn
Vogel aus Amerika als Kronzeugen der B. Z. nicht.
Berl n, im Dezember 1923. Dr. med. F. Schwab.
Obige Zuschrift war an die B. Z. im Anschluß an die wahrheitswidrige
Berichterstattung eingesandt, aber nicht abgedruckt
worden. Was übrigens Herrn Moll betrifft, so ht er nur noch geeignet,
als tragikomische, und bald nur noch als tragische Figur zu wirken. Red.
Prof. Driesch, der kürzlich von seiner Chinareise zurückgekehrte
Leipziger Philosoph, ist von der Londoner Universität für
den März dieses Jahres eingeladen worden, vier Vorlesungen
zu halten. Driesch war bereits vor dem Kriege in London. Er hat auch
diesmal wieder angenommen.
Vom Btichertisch.
Wegel^ben. Siegfried. Das Felderlebnis. Eine Untersuchung?
seiner Entwicklung, seines Wesens und seiner Bedeutung für die
Gegenwart. Erschienen im Furche-Verlag, Berlin, 1921. 124 S.
8°. Preis geh. 10 M. und Zuschläge.
Das Buch ist ein neuer und schlagender Beweis für das Recht und
die Notwendigkeit meiner Warnung, sich — außer für rein psychologische
Zwecke — nicht auf den trügerischen Pfad der „Erlebnisse"
zu begeben (Prot. Monatshefte 1921, S. 111 f.). Man bleibt im Subjektiven
und Bloßseeiischen stecken, überschätzt das Ich, kommt nicht
zur objektiven Sache und wehrt sich mit dem Verfasser zu Unrecht und
vergebens gegen eine bloß-psychologische Behaidung auch seiner besonderen
religiösen Erlebnisse. Denn als vollwertiges Felder ebnis wil
Verfasser nur dasjenige gelten lassen, welches in einer pietistischent
Bekehrung gipfelt. Daß nur darin Gott uns objektiv berühre, bleibt
eine leere Behauptung, die auch durch das Lächeln der Ueberwinder
nicht glaubhafter wird. Die okkulten Erscheinungen, auf weLhe S. 55
und 60 Bezug genommen wird, sind unkontrollierbar. Christus soll
wirklich über die Schlachtfelder gegangen sein, weil einige Visionäre
Ihn sahen (! S. 61). Streckenweise "bemüht sich der Leser vergebens,
eine faßbare Gedankenfoige zu finden und die mit Ortoschen Gjheim-
wörtern und pastoralen Wendungen gewürzte Sprache zu enträtsein.
Hoffentlich wird die in Aussicht gestellte größere wissenschaftliche Arbeit
besser oder gar nicht geschrieben.
A. o. Professor Lic Dr. Hans Rust, Königsberg (Pr.).
0. Zimmermann 8. O., Das Dasein Gottes Drittes Bändchen: Vom
Vielen zum Einen. Freiburg i. B*\, Herder & Co., 1921.
V u. 102 S. Ki.-8°. Preis 10 M.; geb. 13,50 M. und Zuschläge.
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