Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 53
(PDF, 233 MB)
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Quade: Die Physik und Psychik des Spuks.

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Bei den Materialisationen werden nicht irgendwelche Gegenstände
entstofft, sondern Körpersubstanz der Medien. Aus dieser Körper-
substanz können durch die Vorstellung der Geister oder Medien Gebilde
geschaffen werden (man nennt den Vorgang Ideoplastik), welche
eine andere Form und einen anderen chemischen Aufbau haben, als
das Ausgangsmaterial. Entsprechende Vorgänge beobachten wir ja
z. B. auch bei der Bildung des Huhnes aus dem Weißen und Gelben
des Eies. Sie sind nur bei mediumistischen und Spukvorgängen durch
die außerordentliche Geschwindigkeit der Neubildung und ihre Flüchtigkeit
ausgezeichnet, die vielleicht darauf beruht, daß in dem ent-
stofften Zustande infolge Fortfalls der inneren Reibung chemische
Umlagerungen wie stoffliche Umgruppierungen schnell erfolgen können.

Es kann auch anorganische Materie umgebildet werden, wie Vortragender
durch Verlesen eines Berichtes aus der Lebensbeschreibung
des Mediums Esperance, „Im Reiche der Schatten" (Berlin, Karl
Siegesmund, S. 9Ö8) belegt. Nach diesem Bericht entnahm bei einer
spiritistischen Sitzung einer der Teilnehmer einer erscheinenden
Geistergestalt ein Stück des Gewandes, worauf nach Schluß der
Sitzung das Medium ein Loch von gleicher Form in dem schweren
dunklen Wollstoff ihres Kleides fand. Das entnommene Stück war
bei gleichen Umrissen mehrmals größer, von weißer Farbe, fein und
dünn. Ein ganz ähnliches Erlebnis hatte das gleiche Medium bei
einer Sitzung in England.

An diese und ähnliche Beobachtungen knüpft der Vortragende eine
Erklärung für solche Spukgeräusche, die nicht einfach durch Bewegung
einer vorübergehend materialisierten Gestalt bzw. auch nur einiger
ihrer Gliedmaßen oder Organe zu erklären sind, sondern anderen
Ursprung haben müssen, wie etwa das Geräusch von klirrenden Ketten,
von umfallenden Säcken, von zerbrechendem Geschirr. Wenn sichl
z. B in einem Spukhause in einem Raum Glas- und Porzellansachen
befinden, und viele Anwesende deutlich Geräusche hörten, als ob
sämtliches Geschirr in diesem Räume heruntergestürzt und zerbrochen
wäre, beim Nachsehen aber alles heil an Ort und Stelle war, so könnte
folgender Vorgang erfolgt sein:

Der Geist hat nach dem Muster der betreffenden Gegenstände ideo-
plaslisch zunächst ihr astrales Abbild erzeugt und dieses unter Zuhilfenahme
vorher enistoffter anorganischer Materie teilweise materialisiert
. Die Scherben sind dann wieder entstofft worden, und die
entstoffte Materie an den Ausgangspunkt zurückgebracht, so daß am
Schluß von den vorausgegangenen Wandlungen gerade so wenig etwas
zu sehen ist, wie dem Medium nach der Sitzung anzumerken ist,
daß kurz vorher Stoff seines Körpers zur Bildung ganz anders aussehender
Geistergestalten gedient hat. Diese Hypothese findet ihre
Stütze darin, daß zuweilen Hellsichtige — Vortragender berichtet
einen entsprechenden Fall aus dem Kreise der Gesellschaft - die
anscheinend durch Geister erzeugten Abbilder von Hausgeräten in
feinstofflicher Materie wahrnehmen können. Er will damit nicht
sagen, daß etwa alle Gegenstände eo ipso ihr astrales Gegenstück


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