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Störmer: Okkulte Phänomene ohne erkanntes Medium
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fäAte Rose ist nur an der Bruchstelle, an der eine Blüte abgebrochen
war, zu erkennen.*)
Kette wie oben. Licht aus. Dr. St. bittet Fakir, den Kasten vom
Tisch zu entfernen. Der Kasten erhebt sich frei in die Luft, fällt mit
Gepolter auf den Tisch zurück. Plötzlich liegt er auf Herrn K.'s Schoß,
dann steht er wieder hochkant auf dem Tisch. Alle Hände werden nun
flach auf den Tisch gelegt. Jede Hand berührt die des Nachbars.
Dr. St. bittet F., ihm zum Abschied die Hand zu reichen. Eine
weiche, warme Hand legt sich etwa eine Sekunde lang auf Dr. St's
rechte Hand. Auf Wunsch wiederholt sie das. Ein deutlicher „Muskeldruck
" ist zu spüren. Ebenso wird die Hand der Frau K. berührt. Die
anderen Teilnehmer wollen nicht berührt werden, weil es nun doch
unheimlich wird. Während der oben beschriebenen Phänomene gab
jeder der Teilnehmer zu verschiedenen Zeiten an, an Knie, Rücken,
Gesicht usw. berührt bzw. gepackt worden zu sein. Schluß der Sitzung1
3 Uhr nachts.
Sitzung am Sonntag, den 16. Dezember 1923.
Wohnung des Herrn Schack.
Beginn 9 Uhr abends. Eine 16kerzige grüne Birne liegt in einer
Vase über dem Ecksofa. Handkette auf schwerem, massivem, viereckigem
Eichenholztisch. Fuß- und Kniekette.
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Anwesende und Sitzreihe:
1. Herr Sch. 2. Fr. K.
3. Dr. St., 4. Frl. C,
5. Herr M., 6. Fr. Sch.,
7. HerrK., 8. Fr. Dr. St..
9. Frau M.
Neu sind Herr und Fr. M.
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Fenster
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Kronleuchter
Klubsessel
Kachelofen
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Grüne Birne
Flurtür
Ecksofa (Holz m. Leder)
Nach höchstens 2 Minuten kräftige Tischerhebungen nach Breit- und
Längsseite des Tisches. Fakir. Er gibt an, daß alles in bester Ordnung
sei und er viel zeigen könne. Dann stellt er den Tisch auf zwei Bein«
und hält ihn so fest. Dr. St. hängt sich an die erhobene Kante, und
*) Gerade an dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß alle
Experimente an diesem Abend, mit Ausnahme des Versuchs mit der
Zither, nidht vorher verabredet waren. Um eine rote Rose blau zu
färben, muß man Vorbereitungen treffen. Aber schon der ganze Verlauf
des Versuchs schließt Betrug aus, ebenso die Vielseitigkeit der Phäm>
mene. Außerdem traue ich keinem der Teilnehmer derartige taschenspielerische
Fähigkeiten zu, wie sie zur Hervorbringung derartiger
Phänomene notwendig wären. Meines Erachtens lassen sich die oben
beschriebenen Phänomene überhaupt wohl kaum mit Hilfe der Taschen-
spielerkunst unter gleichen Bedingungen darstellen.
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