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Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
51. Jahrg. Februar 1924.
v. Schrenck- Notzing: Die deut sehe Philosophie des 19. Jahrhunderts und der
Gegenwart. S.65. — Peter: StellaC. S 7? — Tiscnner: Dei Okkultismus im
Verhältnis zu hrationalismus und Mystik. S.82 - Kaindl: Das „Naturevange-
lium\ S.92. — v. Schrenck-Notzing: Zur Entlarvung des Mediums Laszlo.
S. 95. — Neumann: Parapsychologie. S. 98. — Äiztliche Gesellschaft für parapsychische
Forschungen für Berlin S. 106. — Mitteilungen der Deutschen
Gesellschaft füi wissenschaftlichen Okkultismus; Satzungen der
Deutschen Gesellschaft für wissenschaftlichen Okkultismus (D. G. W. O.) Eingetragener
Verein. S 113. - Grunewald: D»e metapsychischen Experimente
in der Sorbonne. Das berühmte Medium Guzik entlarvt. S. 118 Grunewald
: „Entlarvte" Medien. S. 115. Schwab: Systeme okkulter Schulung
und deren theoretische Grundlagen. S. 122.
Die deutsche Philosophie des Neunzehnten Jahrhunderts
und der Gegenwart
(in Neubearbeitung von Prof. T. K. Oesterreich). Besprochen
von Dr. Freiherrn von Schrenck-Notzing, München.
Der vierte Teil von Überwegs Grundriß der Geschichte der Philosophie
in zwölfter Auflage, völlig neu bearbeitet von Prof. T. K.
Oesterreich umfaßt die deutsche Philosophie des 19. Jahrhunderts
und der Gegenwart (Verlag von Mittler & Sohn, Berlin ig23).
Während die elfte Auflage (538 Seiten) neben der deutschen auch
die ausländische Philosophie behandelte, ist der neue Band nur der
deutschen Philosophie gewidmet und auf den Umfang von 738 Seilen
vermehrt. Wir haben also ein neues und selbstständiges Werk vor uns,
dessen Schwerpunkt auf der Philosophie der Gegenwart beruht. Der
Autor ist der Ansicht, daß die philosophische Führung der Welt nunmehr
in die Hände der deutschen Wissenschaft übergegangen sei.
Das von einer ganz außerordentlichen Literaturkenntnis und ungewöhnlichem
Fleiß zeugende, klar und allgemeinverständlich geschriebene
, seinen Gegenstand nahezu erschöpfende Werk berücksichtigt nichl
nur die bekannten Philosophen, Systeme und Schulen, sondern auch
solche nichl aus den Hochschulen stammende Autoren, die auf die
Weltanschauung der Gegenwart von Einfluß gewesen sind, wie z. B.
Nietzsche, Richard Wagner, H. Keyserling, Klages,
Blavatzky, Steiner u. a.
Die mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts einsetzende Philosophie
der Neuzeit beginnt mit dem bis i83i dauernden Zeitalter der spekulativen
Systeme, mit einer Epoche des Idealismus, die in ihren Hauptvertretern
einen viel größeren Wertreichtum in sich besaß, als Kant,
der außer den intellektuellen Erkenntniswerten im wesentlichen nur
die moralischen Pflichtwerte als eigenes Erlebnis besaß. „Die Gefühlswerte
aller Mystik mißachtete er als Schwärmerei und auch die Kunst
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