http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0079
Peter: Stella C.
75
Sitzung Nr. 5; 19. April 1928; 8 Teilnehmer, mit .dem Medium
9.
Die physikalischen Phänomene begannen meistens mit der Levi-
tation des Tisches. Dies geschah sechsmal innerhalb 20 Minuten.
Einmal wurde er für sechs Sekunden 6 Zoll von dem Boden gehoben.
Unaufhörliche Bewegungen folgten, während welcher der Tisch um-
gekehrt und wieder aufgerichtet wurde. Die Bewegungen waren heftig,
KJopflaute waren zahlreich — vier deutliche Varietäten wurden gleichzeitig
in verschiedenen Teilen des Tisches bemerkt.
Später wurde der Tisch (43* Pfund schwer), ohne daß die leiseste
Berührung desselben mit den Händen der Teilnehmer oder des Mediums
stattfand (alle Hände bildeten Kette und wurden hochgehalten),
nach allen Richtungen hin ununterbrochen bewegt, nahezu während
zehn Minuten, mit entschiedenen Levitationsversuchen.
Als die Teilnehmer wieder mit den Händen den Tisch berührten,
war eine heftige Zunahme von Kraft ersichtlich; der gerüttelte, hin
und her schwankende Tisch drückte einen Sitzer gegen die Wand
und preßte sich gegen dessen Knie.
Einmal widerstand der Tisch, der auf zwei Füßen im Gleichge-
wicht sich befand, den vereinten Anstrengungen des ganzen Zirkels,
ihn niederzudrücken, so beweisend, daß sein Widerstand größer war,
als die vereinte Kraft plus der Schwerkraft I Es war dies um 12 Uhr
5o Minuten nachmittags, und von da ab wurde die Kraft noch starker;
der Tisch überschlug sich, kam nach einer Seite des Raumes, stieß
auf zwei Stühle und die Spieldose, und verwickelte sich in zwei
Strandsessel; stieß fast eine foame um und schlug einer anderen
an den Kopf. Die Stützen gaben nach und es war klar, daß der
Tisch gebrochen wäre, wenn man die Sitzung fortsetzte. Man kam
überein, sie zu beenden, was durch Oeffnen der Tür und Zulassung
des Tageslichts geschah.
Es war während der Bewegungen des Tisches ohne Berührung,
als intensive Kälte in dem Sitzungszimmer wahrgenommen wurde.
Mr. Price erwägt die Frage, ob nicht eine psycho-mechanische Kraft
angewendet sein könnte, um den Zeiger des Thermometers zu bewegen
, unabhängig von dem Sinken der Temperatur? Müssen wir
dies annehmen? Prüfen wir eine weitere Zusammenstellung und sehen
uns das Korrespondieren zwischen der Größe der in den Phänomenen
der Sitzung entwickelten Kraft und der Verschiedenheit in
der Temperatur an. (Siehe Tabelle umseitig.)
Aus der vorstehenden kurzen Uebersicht über die kinetischen Phänomene
und die entfaltete physikalische Energie ist zu sehen, daß
eine deutliche Relation zwischen dieser und den Temperatur-Schwankungen
vorhanden ist. Wo Kraft ausgegeben ist zur Manipulation
mit leichteren Gegenständen oder zur Produktion von Phänomenen,
welche eine große Ausgabe von physikalischer Kraft nicht erfordern,
wird die Aenderung der Temperatur proportional geringer.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0079