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Reter: Stella C.
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ist das einzige Mal, daß das Medium aus eigener Initiative das Schweigen
während der Sitzungen gebrochen hatte.
37 Tage später, also am 19. Mai 1923, wjar die jerste Seite der
,,Daily Mail" durch eine ganzseitige Annonce des „Andrew Siver Salt"
ausgefüllt. Sie stellte einen traurigen Knaben dar, der eine Büchse
umgeworfen und das Salz auf den Boden verstreut hatte, das von
einer Platte herunterfiel, auf welcher die Büchse stand. Ueber
dem Bild stehen die Worte „Andrews Siver Salt", und nebenan werden
100 Pfund Sterling angeboten für einen Titel des Plakates, welches
hier dargestellt war und das an allen Ecken des vereinigten Königreiches
im Monat Mai erscheinen solle. Die Fabrikanten des Salzes
behaupten, daß bis zum Mai kein Aushang des Plakates stattgefunden
habe.
Die Vorhersage war richtig in 10 Hauptpunkten: Die „Daily
Mail" — Datum 1. Mai — Name des Erfinders Andrew — Name
des Artikels, Salz — große Buchstaben — der Knabe — das Fallenlassen
— die Büchse — das weiße Pulver und das (Ausschütten des
Pulvers. Vielleicht kann man einen elften Umstand hinzufügen —
denn die Angabe, daß ein Arzt hinter dem Knaben stand, sieht einer
Symbolisierung sehr ähnlich für die medizinische Natur des angekündigten
Artikels als „Lebenssalz". Allerdings, wenn man das
schmerzerfüllte Gesicht des )Knaben sieht, so ist der Gedanke nicht
unnatürlich, daß jemand auf ihn mit einem Stock wartet, um ihn
für seine Ungeschicklichkeit zu strafen. Dies kommt auch in dem
Titel zum Ausdruck, der gewann und zuerst am 6. September ver-
öffentlicht wurde: „Er wird's kriegen!"
Andere Phänomene, welche sich in großer Zahl abspielten,
sind einem besonderen Berichte vorbehalten. Es erschienen telekine-
tische Bewegungen kleiner Gegenstände unter einwandfreien Be-
dingungen; ferner der zweifelhafte „Apport" eines Fliederzweiges,
die Beobachtung von telekinetischen Strukturen durch einen scharfsinnig
erdachten „Schatten"-Apparat Prices, und der Gebrauch eines
anderen Apparates, von Price „T e 1 e k i n e t o s k o p" genannt.
Das Telekinetoskop ist ein elektrisches Instrument, bestehend
aus einem messingenen Becher auf einem metallenen Dreifuß
, Innen ist ein plektrischer Kontakt in Form eines dünnen
Blättchens angebracht und mit der isolierten Leitung verbunden
Wenn das Instrument gebrauchsfertig ist, ist es durch einen Film
oder eine dünne Schicht einer Seife- und Glyzerinmischung am oberen
Hand des Bechers abgeschlossen. Es kann also nichts in den Becher
gelangen ohne den zarten Film zu brechen, der überdies durch ein
konvexes Glas vor dem Trocknen und spontanen Bersten geschützt ist.
Die Leitungen führen zu einem Zeiger, der auf dem Tisch steht und
mit der Lampe einer 4-Volt-Batterie versehen ist. Ein elektrischer
Strom muß also den Kontakt in dem Becher niederdrücken. Die
psychischen Kräfte aber gehen unter dem Film durch und bringen
die Lampe zum Glühen, ohne den Film zu brechen. Mit dem Instru-
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