Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 82
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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82 Psychische Studien. LI. Jahi^ang. 2. Heft (Februar 1924.)

ment ist ferner eine Vorrichtung verbunden, eine Glocke anzusehlagen,
um ein bequemeres Kommunikationsmittel als die Klopflaute herzustellen
. Ueberdies werden auf einer rauchgeschwärzten Zinnplatte
die psychischen Strukturen genau und deutlich angezeigt.

Nicht minder genial ist der Sehattejn-Apparat ausgedacht.
Auf einem beleuchteten Aluminium-Schirm heben sich die Schatten
der psychischen Strukturen deutlich sichtbar ab. Der
Schirm kann eventl. durch lichtempfindliches Papier ersetzt werden,
auf welchem die Schattenlinien bleibend festgehalten werden.

Außer den genannten Apparaten wurde von Mr. Price auch ein
Luftdruck anzeiger verwendet, über welchen im nächsten Bericht
das Nähere gesagt werden soll.

Der Okkultismus in seinem Verhältnis zu Irrationalismus

und Mystik.

Von Rudolf Tischner, München.

(Schluß.)

Bekanntlich hat Kant gewisse Sätze, die sogenannten Antinomien
, aufgestellt, von denen! sich das Gegenteil ebensogut
beweisen lasse, z. B. „die Welt ist endlich" und' „die Welt ist
unendlich" und die Antinomie von Gesetzlichkeit und Freiheit;
an sich schon ein Zeichen, daß unser Verstand nicht zur Lösung
ausreicht. Auf die letztere Antinomie sei noch etwas eingegangen
. Wenn die Gesetzlichkeit der Welt wie es im Begriff
des Gesetzes liegt, keine Ausnahme duldet, so ist mithin alles
notwendig, es besteht also keine Freiheit des Handelns, ein Punkt,
der in der Ethik ja eine große Rolle spielt in dem endlosen
Streit der Deterministen und der Indetenministen, ich brauche
hier nicht darauf einzugehen.

Aber ein anderer Punkt, der die Antinomie in voller Schärfe
zeigt, sei berührt. Wenn es eine durchgängige auf unverbrüchlichen
Gesetzen beruhende Notwendigkeit gibt, so entfällt damit
nicht nur die Freiheit des Willens, dann wäre auch unser Denken
unfrei. Dann müssen unsere einzelnen Denkakte notwendig so
verlaufen, wie sie es tatsächlich tun, es ist keine Abweichung
von dem durch die Gesetze vorgeschriebenen Ablauf möglich, die
materiellen Veränderungen in den Ganglienzellen und die damit
ursächlich verknüpften oder ihnen parallel gehenden seelischen
Akte können gar nicht anders verlaufen, als es wirklich
geschieht. Damit entfällt aber überhaupt der Begriff der Wahr*
heit und ein wissenschaftlicher Streit mit einem Gegner der
eigenen Ansicht ist nicht nur nutzlos, sondern gänzlich sinnlos.
Es entbehrt dann jeden Sinnes, irgend eine Aussage oder
Urteil für richtig oder unrichtig zu halten: wenn ein Denkakt
notwendig ist, erübrigt es sich zum mindesten, ihn außerdem noch


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