Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 107
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zeitschriftentibersicht.

107

Seck zu einer einzigen Wesenheit zusammen. Je weniger diese Zu-
«termmenfassunig gelingt, d. h., je spaltbarer eine Psyche ist, um so mehr
nähert sie sich dem, was wir unter einem Medium verstehen. Im Trancezustande
nimmt die Nebenseele, die Parapsyche des Mediums, eine
90 große Selbständigkeit an, daß sie wie ein autonomes Wesen sich
darstellt (Intelligenz, Kontrolle, Operatoren, Trancepersönhchkeit, Dämom,
Geist). Wir können uns aber eine selbständige Seele ohne zugehöriges
Leben, Bios, nicht vorstellen, ebensowenig» wie wir uns ein Bios ohne
Psyche denken können. Die Parapsyche bildet daher aus dem Körper
des Mediums ein neues körperliches Etwas, ein Parabios, über dessen
biologisches und physikalisches Wesen wir vorläufig noch nicht sehr
viel aussagen können. Wir wissen nur, daß während des Trancezustandes
das Medium an Gewicht verliert, daß das vom Medium ausgehende
biologische Etwas allerlei physikalische Wirkungen hervorzubringen
vermag, daß es photographierbar und nach dem Willen des
Mediums gestaltbar ist Der Vortragende betont die Einheit von Tele-
plasma, Materialisationen und überhaupt sämtlichen physikalischen para-
psychischea Produkten, einschließlich des Hellsehcns. Ein Verständnis
für die physikalischen Vorgänge wird sich vielleicht einmal auf Grund
der neuen physika'ischen Forschungen, vor allem auf Grund der Anschauungen
von der Wesensgleichheit der Materie und der Energie
gewinnen lassen. Auch das Raumzeitproblem und seine Bindung an
die Materie spielen bei der Erklärung mediumistischer Phänomene einschließlich
des Hellsehens eine Rolle. Die Parapsychologie erweitert
wohl unsere Weltanschauung. Sie kann aber für irgendwelche Fragen
nach dem Jenseits oder nach dem Verbleib der Verstorbenen nicht die

feringste Aufklärung geben. Diese Fragen nach einem zukünftigen
eben gehören in das Reich der Religion und der Philosophie, aber
nicht in das Gebiet irgendwelcher noch wenig bekannter physikalischer
Phänomene. Eine scharfe Trennung der wissenschaftlichen Parapsycho-
iogie vom Spiritismus und ähnlichen Doktrinen ist unbedingt nötig.

Autoreferat.

«

Es sprachen in der Diskussion die Herren! Ing. Grunewald (a. G.)
als Teilnehmer der Warschauer Sitzungen und Dr. Czellitzer, der Guzik
und seine Phänomene während der Kriegszeit in Warschau kennein
lernte, sowie Prof. Zimmer, Dr. Kröner und Dr. Schwab.

Zeitschriftenßbersicht.

Allgemeine Rundschau, München, 1923, Nr. 35 und 36, Materialismus
und Okkultismus von Sanitätsrat Dr. Bergmann,
Berlin. Verfasser bezeichnet den Materialismus als den Giftpfuhl, in
dem unsere hochgerühmte Zivilisation zu versinken droht, und zeigt
in ausführlichen Darlegungen, wie diese Geistesrichtung zwar ein Volk
zu glanzvoller Entwicklung seiner technischen Kultur führen kann, wie
aber trotzdem sich unter ihr sittliche Fäulnis verbirgt, die mit innerer
Notwendigkeit auf mannigfachen Wegen die Auflösung des Volksbestandes
herbeiführen muß. Den einzigen Ausweg aus dem Gestrüpp
der materialistischen Irrlehre sieht der den streng kirchlichen Standpunkt
vertretende Verfasser im religiösen Glauben, der allein imstande
sei, den volksvergiftenden Materialismus zu entkräften und den gefesselten
Simsonj das deutsche Volk, aus den Banden des Händler- und
Wuchergeistes zu befreien. Den für so viele verschütteten Zugang
zu diesem Glauben und damit zur sittlichen Wiedergeburt frei zu machen,
dazu ist nach Ansicht Bergmanns der wissenschaftliche Okkultismus,
als der Ueberwinder der materialistischen Lehre berufen.


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