Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 122
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0126
122 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1924.)

mit Dankbarkeit und Hingabe entgegennimmt. Vielleicht kann ich
einmal in einem späteren Aufsatz ein Stimmungsbild bringen aus
Nielsens Tätigkeit als Apostel und spiritistisches Medium.

System okkulter Schulung und deren theoretische

Grundlagen.

Vortrag, gehalten am 12. Dezember iq23 in der D. G. W. 0.

von D, med. F. Schwab.

Anlaß zu diesem Thema gab die schon mehrmals in der D. G. W. 0.
erörterte, auch au£ dem Warschauer Kongreß behandelte Frage, ob
man beim Studium okkulter Phänomene auf die Medien allein angewiesen
sei, die doch in der Regel mehr oder weniger pathologisch eingestellt
seien, wodurch das Experimentieren einesteils zu einer in bezug
auf den Gesundheitszustand der Versuchsperson sehr verantwortlichen
Angelegenheit, im übrigen zu einem von unterbewußten Zufälligkeilen
abhängigen Hasardspiel werde.

Der Vortragende bezeichnete die Einstellung der Medien als eine

passive, die mit einer Trübimg (Herabsetzung) des normalen Wachzustandes
einhergehe, wobei man drei Stufen der Bewußtseinsab-
Schwächung unterscheiden könne: i. Einengung; 2. Verdrängung;
3. Besessenheit.

Infolgedessen entziehe sich die Handhabung der okkulten Fähigkeiten
der Leitung des bewußten Willens mehr oder weniger.

Der Mediumschaft stellte nun der Redner die „okkulte Schulung4*
gegenüber, die mit einer Bewußtseinssteigerung einhergehe
und zur bewußten und willkürlichen Handhabung okkulter Fähigkeiten
führe. Wenn es jetzt zwar wenig Menschen gäbe, eße sich
einer solchen Ausbildung rühmen könnten, so würden uns doch die
Berichte von indischen Yogis, von Fakiren, Mönchen and Heiligen, die
im Verlaufe eines asketischen Strebens oder gesteigerten Innenlebens
okkulte Kräfte erreicht hätten, den Gedanken an die Möglichkeit einer
solchen Entwicklung nahelegen. Im weiteren Verlaufe wurde dann
ungefähr folgendes entwickelt: Die passive Medialität ist als Atavismus
aufzufassen, als etwas, das überwunden werden muß. In
früheren Zeiten war diese Auffassung allgemein üblich. Man empfing
die okkulten Offenbarungen vom „Eingeweihten*, vom „Adepten" und
nicht durch Medien. Die letzteren werden z. «B. in Indien als bedauernswerte
Geschöpfe, im Abendlande als \on bösen Dämonen besessene
Kranke aufgefaßt.

Schon die Juden kämpften im alten Testament gegen den „falschen"
Tempeldienst der „Heiden"; damit meinten ,sie den Brauch primitiver
Völker mit Hilfe von Medien in Verbindung mit der übersinnlichen
Welt zu treten. Ihr Tempeldienst scheint oft nur eine Art
Dämonendienst gewesen zu sein. Personifikationen der Medien wurden
für Götter gehalten, was ja für jeden einleuchtend ist, der mit


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0126