Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 125
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schwab: System okkulter Schulung u. deren theoretische Grundlagen. 125

gleiten lassen. Solche Schutzwälle gegen unliebsame Assoziationen aus
dem Unterbewußten, die in Form halluzinatorischer Eruptionen auftreten
, kann man vergleichen mit der Sicherung bei einer elektrischen
Anlage: sie lassen nur einen bestimmten Querschnitt der auf-
Jebenden psychischen Elementarkraft hindurch.

Schon im Stadium der „Vorbereitung" können nun okkulte Fähigkeiten
andeutungsweise erweckt werden, die sich in Spontanerlebnissen,
wie Wahrtäumen, telepathischen Erlebnissen, Vorahnungen manifestieren
. Auf der zweiten Entwicklungsstufe kann die Fähigkeit willkürlich
gesandhabten Hellsehens, der Psychometrien, erworben werden,
außerdem erwachen starke intuitive Kräfte, und es wirken sich scheinbar
außerhalb des Ichs liegende höhere Leitkräfte im Schicksal aus.
(Führung, Daimonion, Schutzengel.)

Auf der dritten Stufe beginnt nun eine immer stärker zunehmende
Selbstobjektivierung. Durch gewisse Uebungen wird die Lockerung
und willkürliche Austrittsfähigkeit des Astral- und Aetherleibes herbeizuführen
gesucht. Was hier vor sich geht, wird von der Psychiatrie
vorderhand noch als Autosuggestion beschrieben werden, es besteht jedoch
die Hoffnung, daß diese Zustände einst auch experimentell erhärtet
und psychophysiologisch kommentiert werden können. Ein für
den hellsehend gewordenen Beobachter in prächtigen zarten Farben
aufleuchtendes Fluid strömt nun durch den seelischen Organismus
zu den Chakrams hin, um sie weiter und weiter zu organisieren (das
Kundalini-Chakti der Inder, das Elektromagikon der mittelalterlichen
abendländischen Okkultisten). «Die physiologischen Componenten dieser
Vorgänge sind jedenfalls bedeutsame Prozesse im sympathischen
Nervensystem, Unterwerfung des vegetativen Bewußtseins unter den
bewußten Willen. Die beiden „Athem" der Yogaschüler (Ida und
Pingala) bedeuten zwei Kraftströme zu beiden Seiten des Rückenmarks
und dürften den Grenzsträngen des Sympathikus entsprechen.
Ihre „Vermählung"" stellt eine besondere Stufe der okkulten Schulung
dar, die in der mannigfaltigsten Weise in Legenden, Ritualen
und Gleichnissen maskiert wurde, von deren Bedeutung heute kaum
ein Mensch mehr eine Ahnung hat. Meistens wurden die beiden
Ströme durch Sonne und Mond symbolisiert (es muß aber gesagt
werden, daß es sich hier um etwas mehr als bloße Symbole *) handelt);
bei den mannigfachen symbolischen Figuren der Rosenkreuzer wie
bei denen der Alchemisten sehen wir an bestimmter Stelle diese Zeichen
angebracht, z. B. als Menschengestalt mit zwei Köpfen, auf deren
einem die Sonnenscheibe, auf dem andern die Mondsichel ruht. Spricht
schon Hermes Trismegistos in der bekannten Tabula smaragdina: „Pater
ejus est Sol, mater ejus est Luna usw.". Daß die Alchemisten
ursprünglich nicht nur metallisches Gold, sondern in viel höherem
Maße das Gold der Weisheit zu bereiten bestrebt waren, ist hinlänglich
bekannt. Inwieweit mythologische Inhalte mit diesem Problem

v) für Astrologen naheliegend.


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