Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: XXV
(PDF, 233 MB)
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Beilage zu „Psych. Studien".

(51. Jahrgang.)

Herders Seelenlehre.

Von Lic* Dr. Karl A n e r.

(Schluß.)

Endlich zeigte sie uns, daß der ganze Reichtum wissenschaftlicher
Kenntnisse, zumal wenn diese den Geist ermattet
haben, nicht vor dem Trug bewahre, wenn diesen das
ungesättigte Herz begehret. Offenbar war Swedenborgs
Fehler, daß er ermüdet von wissenschaftlichem und Staats-
Unfug die Ketten der Natur, die irdische Oekonomie verließ
und sich geistig isolierte. Seinen starken Organen
war damit Raum gegeben; er schuf sich die Welt, die er
in Gesetzen der mechanisch-animalischen Natur gefunden
hatte und sonst nirgends fand, moralisch-geistigcrweise in
himmlischen Träumen."

Die Menschheit, sagt Herder abschließend im Ankla ig
an ein Wort des Apostels Paulus1) soll in ihren künftigen
Zustand nicht hinein schauen, sondern sich hinein -
glauben. „Wie die Blume dastand und in aufgerichteter
Gestalt das Reich der unterirdischen, noch unbelebten
Schöpfung schloß, um sich im Gebiet der Sonne des ersten
Lebens zu freuen: so stehet über allen zur Erde Gebückten
der Mensch wieder aufrecht da. Mit erhabenem Blick
und aufgehobenen Händen stehet er da als ein Sohn des
Hauses, den Ruf seines Vaters erwartend."2)

3. Die Zukunft der Einzelseele.

Die bisherigen Ausführungen bezogen sich auf die Entwicklung
der \rt. Herder sah das ganze Reich der beseelten
Wesen durchwaltet vom Gesetz der Kontinuität, so
daß von den niedersten Organismen über Pflanze, Tier
und Mensch eine ununterbrochene Stufenfolge bis zur Gattung
höherer Geister stattfinde. Ueber das Menschengeschlecht
hinaus führte er die große Linie der Schöpfung;
eine erhabene Zukunft hat er diesem prophezeit. Nicht
nur eine sittliche Höherbildung der irdischen Menschheit
war seine Hoffnung; er glaubte zugleich an den LTeber-
gang der Menschenart in eine überirdische Gattung. Nun
erhebt sich die Frage, ob er auch für das Individuum

*) II. Kor. 5, 7.
2) Ideen V, 6.


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