Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 131
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Schrenck-Notzing: Der Betrug des Mediums Ladislaus Laszlo. 131

Tordai suchte nun zunächst durch suggestiven Einfluß den „Unglücklichen
" von seinen Zwangsvorstellungen zu befreien und veranstaltete
mit Freunden einige Probesitzungen, um dann später mit
ihm als Medium regelmäßig unter Anwendung der spiritistischen
Arbeitshypothese in seiner Wohnung zu experimentieren. Schon am
ii. April 1928 traten nach den Berichten des Zirkelleiters interessante n
Lichtphänomene von seltener Schönheit auf. Bis zum 3o. Mai, im Verlauf
von acht weiteren Sitzungen, wurden regelmäßig Lichtphänomene
beobachtet. Laszlo lehnte damals eine Bezahlung ab, er wolle Gott,
der Menschheit und der Wissenschaft dienen !)

Er selbst verlangte genaueste und weitestgehende Kontrollmaßnahmen
und unterwarf sich willig den strengsten Versuchsbedingungen. Sein
..Operator" wünschte oft stärkere Kontrollen, als von dem Zirkel beabsichtigt
waren. Offenbar fühlte sich das Medium schon damals als
Herr der Situation. An diesen, bis zum Oktober des Jahres 1923 fortgesetzten
Untersuchungen beteiligten sich eine Reihe von Personen aus
der Posier Gesellschaft und Gelehrten weit. Das Medium verfiel regelmäßig
in einen tiefen Trancezustand mit nachfolgender Amnesie.

Wenn nach der Entlarvung im Dezember 1923 von ihm behauptet
wird, seine Trancezustände seien sämtlich simuliert gewesen, so steht
dieser Aussage doch die gerichtlich festgestellte Tatsache gegenüber,
daß er auch schon vor Beginn der Versuche Dämmerzustände (autosomnambule
?) gezeigt hatte, in denen die freie Willensbestimmung
ausgeschlossen war. Allerdings können bei Hysterischen echte neben
simulierten Dämmerzuständen vorkommen.

Sitzungsberichte des ungarischen Arbeitsaussschusses
.

Der Elektromonteur mußte sich vielfach vor den Sitzungen völlig
entkleiden, baden und wurde dann nackt in den Sitzungsraum geführt,
wo er die für die Versuche bestimmte Kleidung (meist ein Badekostüm
) anzog. Im Hochsommer blieb er mitunter ohne Kleidung.
In dem Bericht heißt es: „In der Zwischenzeit war auch der Sessel,
auf dem L. sitzen sollte, von zwei Herren sorgfältig geprüft 2) worden,
so daß am Körper des Mediums oder in dessen erreichbarer Nähe
buchstäblich alles kontrolliert war."

Das Medium saß zuerst frei in der Ecke des Tordaischen Arbeitszimmers
, später hinter einem Vorhang, bei gedämpftem Weiß- oder
Rotlicht, mitunter in absoluter Dunkelheit. Beide Hände wurden fest
von zwei Personen umklammert, so daß je eine Person die rechte,
die andere die linke hielt. Nun traten zuerst I^euchtphänomene auf,
zuerst dicht am Körper des Mediums, die sich dann mehrere Meter

*) Später nahm er Unterstützung und Stellungen bei Sitzungsteilnehmern
gerne an.

2) Diese Untersuchung wurde wahrscheinlich in späteren Sitzungen
unterlassen oder oberflächlich vorgenommen.

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