Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 134
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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134 Psychische Studien, LI. Jahrgang. 3. Heft. (März 1924.)

gepreßte und zusammengerollte Gazebinde genügt haben, die trotz
der strengen Kontrollmaßregeln hätte eingeschmuggelt werden müssen.

Noch einmal trat nach dem Bericht das Plasma durch den Schleier
hindurch ij9 ,,gut erkennbar". Der Versuchsleiter schreibt: „Bei diesem
Experiment hatte ich meine rechte Hand unter den Schleier geschoben
, mit Daumen und Zeigefinger den Schleier soweit wie möglich
vom Mund abgehalten und mit der Handfläche die Bewegungsriehl
ung des Plasmas ungewollt erzwungen und kontrolliert. Wir
konnten auch dieses Mal das Zurückziehen des Plasmas durch den
Schleier bei rotem Licht deutlich beobachten und gleich nachher feststellen
, daß der Schleier unbeschädigt blieb."

Dieser Vorgang wird durch die Aufnahme sehr schön verdeutlicht
. Man sieht dieses Mal ein großes (bis zu ca. t5 cm breites) ca
3o lern langes fetzenartiges Tuch aus dem Munde heraushängen. Der
Kopf des Mediums ist in einen Schleier gehüllt, der links in den Mund
hineingezogen zu sein scheint, während der Versuchsleiter rechts den
Schleier mit seiner Hand vom Kopf abgezogen hat. Die weiße Substanz
geht links in den Mund und befindet sich offenbar ganz
außerhalb des Schleiers. Durch die Blickrichtung des Experimentators
von rechls kann allerdings der Eindruck hervorgerufen werden, als ob
die Substanz innerhalb des Schleiers sich befände. Als Beweis, daß
derselbe sich täuschte, daß der ganze, mit den zusammengepreßten
Lippen durch den Schleier hindurch gehaltene Fetzen, sich außerhalb
des Schleiers befand, darf die Tatsache gelten, daß an keiner Stelle
hinter deu schwarzen Schleiermaschen etwas Weißes su bemerken ist.
Auch dieses Bild wirkt ebensowenig überzeugend wie die erste Schleier-
aufnahme

Vergleicht man damit Bilder desselben Experiments bei Eva G. und
Stanislawa P., so erkennt man sofort den gewaltigen Unterschied.
Bei Eva C. ist der Mund ganz offen, der Schleier ist nicht in den
Mund gezogen und man sieht durch einige der schwarzen Maschen
hindurch die weiße Farbe der Substanz. Noch viel deutlicher wird
dieses Verhalten bei Stanislawa P. erkennbar. Iiier liegt ein kleines
Paket der Substanz innerhalb des Schleiers und bedeckt die ganze
Oberlippe. Somit sind die auf den ersten Blick überraschend wirkenden
Bilder der ungarischen Forscher nicht zu einem Vergleich mit
den analogen Ergebnissen der beiden obengenannten Medien heranzuziehen
. Selbst wenn man von der Betrugsbypothese absehen wollte,
so könnten die ungarischen Bilder in keiner Weise als Beweis für
die Schleierdurchdringung angeführt werden.

Das zeigte sich auch wiederum in einer der nächsten Sitzungen,
in welchei das Plasma 6o cm entfernt vom Medium auf dem Boden
gelegen haben soll und bei direkt auffallendem Pictlicht, „wie an

*) Das häufige Auftreten dieses allerschwierigsten Phänomens, das
sich bei anderen jahrelang arbeitenden Medien höchstens ein- oder zweimal
hervorrufen läßt, mußte j« den Kenner auch schon zu einer Zeit auffallen,
in der man noch nicht an Betrug dachte.


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