Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 136
(PDF, 233 MB)
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136 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 3. Heft (März 1924.)

heit doch das Repertoir mediumistiseher Pliänomene nicht in der für
den Anschein der Echtheit erforderlichen Weise beherrschte.

Schließlich gelang es auch, einmal ein flaches, ein zweites Mal
ein maskenr rtiges Kopfbild zu photographieren. (Abb. 8.) Dieselben
sind von einer gradezu grotesken UnWahrscheinlichkeit und entbehren
eines jeden künstlerischen Reizes.

Das plastische Gesicht könnte wohl aus Baumwolle und Gaze geformt
sein. Zeichnerisch sind diese Gebilde vollkommen wertlos. Eine
weitere Photographie zeigt ein ganz augenscheinlich nach einem vor-
gezeigten Bilde reproduziertes Frauenantlitz. (Abb. 7.) Die große
Unwahrscheinlichkeit des Phänomens ist denn auch den ungarischen
Forschem aufgefallen, und sie sprachen ihren Verdacht mehrfach aus,
ohne sich im übrigen in ihrer Anschauung irremachen zu lassen.
Von kleineren farbigen Köpfen, die in einer späteren Sitzung erschienen
, gab der Operateur selbst an, daß sie Kunstprodukte seien (!!).
Von diesen Erzeugnissen kann sich auch nicht ein einziges mit den
Schöpfungen der Eva C. messen; sie erwecken den Eindruck, als wenn
ein talentloses Kind sich einen Puppenkopf aus Watte zurechtgemacht
hätte. (Abb. 8.) Bis Ende Juli 1923 wurden 33 Sitzungen
gehalten, die mit wenigen Ausnahmen positiv verliefen. Außer den
geschilderten Klassen von Phänomenen wurden auch in einzelnen
Fällen Apporte beobachtet, die ja bekanntlich am leichtesten betrügerisch
zu bewerkstelligen sind. Auch das Gebiet der Leuchterschei-
nungen und der primitiven Materialisation einfacher, mehr oder weniger
geformter Stoffe, teleplastischer Produkte, die wie Stoff und
Papier aussehen, ist nicht unschwer, besonders bei leichtfertiger Kontrolle
, mit künstlichen Mitteln nachzuahmen. Je ausgebildeter und
künstlerisch vollendeter dagegen die Organe und Gesichtsbildungen
werden, je lebenswahre* der Ausdruck materialisierter Gesichter ist,
um so schwieriger wird die Aufgabe schwindelhafter Imitation. Werden
gar bei gut kontrollierten Gliedmaßen der Medien teleplastische End-
organe, Köpfe oder Hände sichtbar, die irgendeine Objektveränderung
vornehmen, sich abtasten lassen usw., so ist das Problem der künstlichen
Hervorrufung solcher Phänomene kaum noch zu lösen; hier
erscheint ein Irrtum in der Beobachtung nur bei leichtfertiger Vernachlässigung
der notwendigen Kontrollbedingungen möglich.

So muß es bei Laszlo auffallen, daß sein Tätigkeitsgebiet nur die
am leichtesten zu imitierenden Phänomene betraf, die er aber offenbar
infolgo mangelnder Sachkenntnis nicht in dem Zusammenhang hervorzurufen
verstand, in dem sie wie alle gesetzmäßigen Naturvorgänge
aufzutreten pflegen. Die Erscheinung des kalten Hauches, der nebelhaften
, fast immer bei Materialisationserscheinungen auftretenden
dunstartigen Primordial Substanz fehlten völlig, wahrscheinlich weil sie
mit einfachen Hilfsmitteln nicht künstlich hervorzubringen sind
Schon hieraus ersieht man, daß Laszlo und seine Hintermänner doch
nicht tief genug in das Wesen des Materialisationsproblems eingedrungen
sind, sich nur mit einigen aus dem natürlichen Zusammenhang


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