Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 139
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Schrendc-Notzing: Der Betrug des Mediums Ladislaus Laszkx 139

rohe Skizze, in der eigentlich nur die vorspringende Nase deutlich
zu sehen war.

7 Uhr 25. Zweite Blitzlichtaufnahme. Zwischen beiden Aufnahmen
lag nur ein Zeitraum von n Minuten, in dem ich die rechte
Hand festhielt, der ungarische Herr die linke. Wiederum bleibt die
exponierte Substanz (völlig lichtbeständig) erhalten. Ich leuchte mit
der Rotlaterne auf das Gebilde, um es aus nächster Nähe zu betrachten.
Es sieht so aus, wie ein kompendiöses Konglomerat^ aus Fetzen und
zerrissenen Lumpen von Sackleinwand. Länge ca. 25 cm.

7 Uhr 28. Vorhang geschlossen, keine Handkontrolle.

7 Uhr 3i. Alles ist verschwunden.

7 Uhr 32. Wieder hängt ihm ein kleinerer Fetzen aus dem
Munde. Auch dieser verschwindet, offenbar in den Mund.

7 Uhr /jo. Schluß der Sitzung. Laszlo reibt sich die Augen, erwacht
offenbar und steht auf. Nachkontrolle des Mediums und des
Kabinetts negativ

Die Aufnahmen sind beide gut gelungen und später vergrößert
worden. Die erste zeigt eine schmale, voluminöse, weiße Masse in
Maskenform. Das Gesicht ist nur gekennzeichnet durch einen sehr
spitzen Nasenvorsprung und das Auge ein einfaches Loch, der
Mund eine strichartige Ritze. Von dem Kinnteil hängt ein kleiner
Teil der Substanz herunter. Alles übrige sieht weiß wie Papier oder
Masse aus. Das Gebilde ist plastisch geformt im Halbprofil. (Abb.
1 und 4.)

Auffallenderweise zeigt die zweite Aufnahme ein ganz anderes
Aussehen, liier haben wir ein richtiges Ganzprofil plastisch vor uns.
Das Produkt macht den Eindruck, wie wenn ein Seidenpapier aufgeblasen
wird. Das Auge ist total verzeichnet, lebensunwahr und hat
die Blickrichtung nach rückwärts. Die Nase zeigt sackartige Form
ohne Modellierung, der Mund ist ein kurzer Einriß, darunter befindet
sich noch ein kleiner zweiter Einriß. 'Alies weitere ist unausge-
bildet. Stirnlinienprofil oval, aber auch lebensunwahr. In der Schläfengegend
hört das Gesicht auf und von dem Stirnteil hängt ein nach
unten breiter werdender Fetzen bis zum Kinn herunter. Kinn verliert
sich in der unteren Masse. Das Ganze macht einen äußerst
verdächtigen, unwahrscheinlichen Eindruck, weil es weder irgendwelche
Zeichen eines wahren Naturgebildes noch künstlerische Reize
zeigt. Eine Maskenkarikatur schlimmster Art. (Abb. 2 und 5.)

Das Merkwürdigste an diesem seltsamen Vorgang ist die absolute
Verschiedenheit der beiden vorgezeigten Produkte, die wohl kaum mit
demselben Modell zustande gebracht worden sind1). Bei einem schwin-
delhaften Hervorbringen dieser beiden Konvolute konnte sich Laszlo
jedenfalls nicht der von mir kontrollierten rechten Hand bedienen.

*) Es könnte auch eine bemalte Stoffattrappe benützt worden sein, die
durch mehr oder weniger starkes Binsen zwei verschiedene Gesichter hervorbringt
. Dagegen spricht aber das Anhängsel bei d<r ersten Aufnahme,
das auf der zweiten fehlt.


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