Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 149
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Sdhrenck-Notzing: Der Betrug des Mediums Ladislaus Laszlo. 149

delikti war verschwunden, war also von Laszlo wieder fortgenommen
worden, um beseitigt zu werden. Er war also glatt in die Falle ge-
gangen und somit entlarvt Laszlo verabschiedete sich an diesem Abend
gegen seine Gewohnheit auffallend schnell.

Wir — die Mitglieder des engeren Arbeitskreises — beschlossen,
den Fall Laszlo strengstens zu untersuchen und sofort der Öffentlichkeit
zu unterbreiten. Uebrigens hatten wir schon einmal im vorigen
Sommer bei einer Kontrolle eine auf einem Zündholz aufgerollte
Gummischnur in einer Hosennaht versteckt gefunden.

In einem planmäßig angestellten Kreuzverhör am 29. Dezember hat
Laszlo eingestanden:

sämtliche im Jahre 1923 hier beobachteten und photographierten
Phänomene (Lichterscheinungen, Apporte, Levitationen, Plasmabildungen
, Materialisationen, Trance- und Krampf zustände) trotz
unserer Kontrolle mit bewußter Betrugsabsicht durch unerhört raffi-
liierte Täuschungen erzeugt zu haben.
Es wäre naiv, anzunehmen, Laszlo habe dieses ganze komplizierte
Scbwindelgebäude allein ausgeführt. Er hat bei dem betreffenden
Verhör auch geschildert:

wie er von dritter Seite, von Außenstehenden beeinflußt, ermuntert
und forllaufend genauestens instruiert wurde.

Der Endzweck war — nach Laszlos Angabe — die Herausgabe
eines Buches über ,Schwindelphänomene' und die Zertrümmerung der
Arbeit und Erfolge der ernsten metapsychischen Forschung. Laszlo
ist bei dem Verhör vollkommen zusammengebrochen.

Wie stark er sich fühlen muß, er und seine Drahtzieher, geht
daraus hervor, daß er bereits am Tage nach seinem Geständnis sich
von Journalisten interviewen läßt, sich in den größten Tageszeitungen
als Held hinstellt, der sogar „Schrenck-Notzing" hineingelegt habe.
Laszlo macht jeden Tag bei einer anderen Zeitung einen Schwindel
auf. Der Bericht schließt mit den Worten:

„Es ist zweifellos festgestellt, daß man einen
seelisch defekten Menschen gedungen hat, die
bekannten meta psychischen Phänomene nachzuahmen
, um einen vernichtenden Schlag gegen die
Aufklärungstendenzen des modernen Okkultismus
zu führen. Es ist erwiesen, daß man Mittel
und Wege wählte, die direkt als verbrecherisch
bezeichnet werden müssen."
Die Oeffentlichkeil wurde durch das Arbeitskomitee am 3o. Dezember
von diesem Ereignis in Kenntnis gesetzt und das Einkommen aus
dem Vortrag Tordais für Wohltätigkeitszwecke abgeführt. Nachdem auch
mein Namen als „Düpierter" in den Zeitungen erschienen war, sah sich
Herr Tordai veranlaßt, meinen Warnungsbrief vom 15. Oktober 1923
dem „Pester Lloyd*' zur Publikation einzuhändigen. Dieser erschien
am 2. Januar 1924 und widerlegte ein für allemal die
Legende, ich sei ein Opfer des Laszloschen Betruges


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