Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 168
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0182
168 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 3. Heft. (März 1924.)

so liegt darin klar erwiesen, daß, als es noch keine Menschen gab, der
Mensch aber über den Pithecanthropus hinüber sich ans dem Menschenaffen
entwickelte, "jedenfalls in jenen schon der Zukunftsweg auf den
Menschen hin vorgerichtet war. Ohne solche hypothetische
Präformation ist Entwicklung in bestimmter Richtung nicht möglich,
und mithin bedeutet das biogenetische Grundgesetz als Dokument der
Zukunft, daß die Gesamtentwicklung der Lebewesen durchaus nicht
beim Menschen (dem sichtbaren „Homo sapiens") aufzuhören braucht,
sondern das logischerweise ebensogut wie es beim Pithecanthropus
nicht aufgehört hat, es hier auch nicht aufzuhören braucht, insonder-
heit deshalb nicht, weil wir eine Fort- und Höherentwicklung der
Menschenrassen unä der einzelnen Menschen kennen und weil
unser geistiges und seelisches Streben in eine höhere Welt hindrängt
und sie ersehnt. Auch mit diesen Erwägungen also ist logisch deutlich
gemacht, daß es auch über dem allzu Menschlichen noch stärkere
Kräfte gibt, und daß, was das Interessanteste dabei ist, diese
Kräfte nicht außerhalb unserer Existenz, sondern irgendwo und irgendwie
in ihr vorhanden sind, und dies trifft wiederum eng zusammen
mit der Lehre von der Dichtigkeit des Stoffes, von .Wärme und
Kraft, von den beiden einander ergänzenden Polen n) und von der
logischen Notwendigkeit einer vierten Dimension.

Auf diesen .drei Wegen ist also zum mindesten die Geist-
hypothese („Weltgeist'-Hypothese) erklärt und mit einem hohen
Grad von Glaubhaftigkeit darlegt. Dies trifft aber natürlich zu-
nächst nur auf die Geisthypothese, noch nicht auf die Geister-*
hypethese zu; denn es würde von vornherein nur bedeuten, daß
der Weltgeist sich in den menschlichen Wesen verwirklicht und dort
mit eigner Kraft die Partikelchen zu immer neuen Versuchen in der
Entwicklung zusammenbaut, und vor allen Dingen, daß ieder Mensch —
natürlich in" verschiedenem Grade - teil hat an diesem Weltgeis,

Aber wenn das einzelne Individuum so starken Anteil an der
'Entwicklung des Urstoffs und am Weltgeist hat, so ist der Weg von
der Geisthypothese zur Geisterhypothese nur sehr kurz; denn es
kommt da"n u r die Frage hineS ob der physische Tod des Indivi-
duums all dies mit einem Schlage auszulöschen vermag. Demgegenüber
darf betont werden: i. die Zeiträume, um die es sich bei der
Gesamtentwicklung handelt, sind so gewaltig,^ daß demgegenüber der
Tod des einzelnen Wesens zu einer geradezu winzigen Erscheinung
herabsinkt; 3. Wenn in dem menschlichen Embryo sich eine Entwicklung
von Uranfängen an dokamentiert, so liegt darin schon der
eine Teil der Ewigkeit, nämlich „von Ewigkeit", und es ist nacW
den obigen Darlegungen nicht einzusehen, warum nicht auch der

11) Wen» die moderne Physik in der Elektrizität den einheitlichen
Urstoff erblickt, so muß dieser ja auch (wenn die naturwissenschaftliche
Entwicklungslehre nicht falsch sein soll) im Menschen,
in seinem Zentralnervensystem und Gehirn, vorhanden sein!


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0182