Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 169
(PDF, 233 MB)
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Elster: Der dreifache Weg der Begründung der Geisterhypothese 169

andere Teil, nämlich „zu Ewigkeit" darin enthalten sein soll, naturgemäß
stets unter Abwandlung der Form. Aber ebenso wie wir uns
kein völlig klares Bild machen können, warum und auf welche Weise
aus und neben dem Leben der Eltern noch weiteres Leben entstehen
und sich erhalten kann, also Kräfte sich noch höher entwickeln,
als die zeugenden Kräfte an Kraft verlieren — ebensowenig könnend
wir grundsätzlich leugnen, daß nach dem Tode des Einzelwesens nicht
doch noch Kräfte (und vielleicht eben gerade dieienigen Kräfte, die
auch während des Lebens unsichtbar waren) weiter existieren können.
3. Was aus dem Ei einen Embryo und dann ein lebendes Wesen
machte, aus der Materie das Ich, das muß bleiben, weil es vor dem
Einzelleben schon vorhanden war. Es kam aus dem ewigen Born der
Entwicklung, von woher es längst vorgezeichnet war, hat also Anwartschaft
auf Weiterentwicklung über den kurzen sichtbaren Tag des
Erden iebens hinaus.12)

Das ist natürlich nicht so gemeint, daß sich bei der Weiterentwicklung
des Menschen auf biologischem Wege aus dem lebenden
Menschen der nichtlebende Geist entwickeln müsse; denn die höhere
Stufe des Pithecanthropus war ja auch nur der Homo sapiens als
Lebewesen. Wohl aber liegt folgender Sinn hier in der Tiefe:

Aus der anorganischen Natur wurde die organische mit der
Entstehung des sich selbst bewegenden Lebens, und die Lebewesen
blieben neben der anorganischen Natur existent. Aus den höchsten
Vertretern der organischen Natur entwickelt sich die überorganische
oder transorganische Natur, und zwar auf dem Wege
des Bewußtseins. Durch die Erkenntnis des verantwortungsvollen
Ich ist der göttliche Urgedanke von Gut und Böse soweit auf
organischem Wege verwirklicht worden, daß nunmehr für das
transorganische geistige Leben Raum und Existenzmöglichkeit geschaffen
ist. *3)

12) Vgl. Schleich, Das Ich und die Dämonien, namentlich
S. 89 ff. und 173 ff.

13) „Die Unterschiede, welche zwischen den einfachsten organischen
Individuell und den Kristallen durch den festen Aggregatzustand
der letzteren, durch den festflüssigen Zustand der ersteren
bedingt erschienen, sind aufgehoben durch die wichtigen Entdeckungen,
welche Professor Otto Lehmann, Karlsruhe, 1904, an fließenden
organischen Kristallen gemacht hat; sie bewegen sich und teilen sich
gleich gewissen Moneren." So Ernst Haeckel, Natürl. Schöpfungsgeschichte
1923, S. 275, der dort die „Einheit der organischen und anorganischen
Natur", die „wesentliche Uebereinstimmung der Organismen-
und Anorgane in Stoff, Form und Kraft", das Nichtvorhandensein
fundamentaler Unterschiede zwischen diesen beiden Körpergruppen,
die „künstliche absolute Scheidewand zwischen organischer und anorganischer
Natur, zwischen belebten und leblosen Naturkräften" in
einer Weise darlegt, die uns für die künstliche Scheidewand zwischen
lebenden- Menschen und „toten" Geistern viel Vergleichspunkte gibt.
— Denn größer als der Schritt vom Anorganischen
zum Organischen ist der Schritt vom Organischem
zum Transorganischen gewiß nicht!


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