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Vom Büchertisch
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Forschungen sehr. Es unterliegt mir keinem' Zweifel, daß die Zukunft
einmal in Crawford den Galilei der Parapsychophysik erkennen wird.
Auch Sudre nimmt sich in, der Einleitung seines Namens gegenüber
gewissen neueren Verdächtigungen mit Recht an. Unter den als in
Vorbereitung befindlich bezeichneten Bänden der Sammlung erscheint
mir als besonders verdienstlich ein Buch von Ochorowicz „Le
Rayonnement humain", welches augenscheinlich die so schwer zugänglichen
, in den Annales des Sciences psychiques erscheinenden Arbeiten
des verstorbenen Lemberger Professors sammeln wird.
Prof. Oesterreich -Tübingen.
Proceedinss of the Society for Fsychical Research. Bd. 34, Teil 89.
1. C. Flammarion. Präsidentenrede. Eine Plauderei über
die Rätsel des unendlich Kleinen und Großen, sowie die Rätsel des
Lebens und ihre Lösung durch die Metapsychik. Von Interesse ist, daß
F. sich im Gegensatz zu früheren Schriften für den Spiritismus ausspricht
. — 2. Frau Henry Sidgwick. Einige Hemmnisse
und Verwicklungen bei der telepathischen Mitteilung
. Bespricht sehr ausführlich die verschiedenen Schwierigkeiten bei
der Telepathie, die sowohl am Sender als auch am Empfänger liegen
können, sowie an der Eigenheit des Unterbewußtseins, aas die Dinge
gern symbolisiert, außerdem kann sowohl die Uebertragung von einem
Individuum zum andern als auch von Unterbewußtsein zum Oberbewußtsein
lücken- und fehlerhaft sein. Dazu treten dann außerdem
Phantasien des Unterbewußtseins ittid Kombinationen, die die Ergebnisse»
fälschen können.
Berne m&apsyehiqe 1923, Nr 5
1. Rene Sudre. Beiicht über den Warschauer Kongreß
. 2. O. Lodge. Der Traite de Metapsychique von
Professor Riebet. Ausführliche Besprechung des Werkes. Dr.
Stephen Chauvet. Die mysteriösen Fähigkeiten des
Menschen. Bericht über ehiige Versuche mit dem polnischen Hellseher
Ossowiecki.
Chauvet hatte ein versiegeltes Paket mitgebracht, das eine Dame
gepackt und versiegelt hatte. Sie hatte zum Siegeln ein Frankstück
genommen, da es Chauvet nicht genügte, brachte er über den Siegeln
zwei andere mit einem Petschaft an, so daß man ausweislich der Abbildung
nichts mehr von dem Frankenabdruck sehen konnte. Ossowiecki
beschrieb nun die Dame sehr gut, gab außerdem an, daß er
#wei 1-Franksitücke sehe, die ihn störten. Der Versuch wurde unierbrochen
und nicht zu Ende geführt, und <?o wurde über den Inhalt
nur ausgesagt, daß es ein unpersönlicher Satz sei, etwas Ideales. Die
Eröffnung ergab einen Satz des Philosophen Epiktet. Ein zweiter Versuch
, den Chauvet machte, verlief folgendermaßen: Er zeichnete im
Nebenzimmer ein Kreuz mit gewissen Eigenheiten, die dann Ossowiecki
fast ganz richtig nachzeichnete, außerdem machte er einige richtige
Angaben über zwei sehr schlecht geschriebene darunterstehende Worte,
ohne allerdings die Worte selbst lesen zu können. In einem dritten
Versuch wurde ein Kopf mit Hut mit hoher Annäherung nachgezeichnet.
4. Oeley. Ein sensationeller Versuch von Ossowiecki
auf dem Warschauer Kongreß. Mitteilung des Ver-
siudis, den Schrenck-Notzin,g( und Dingwall iür den Kongreß vorbereitet*
hatten. (Wird hier ausführlich mitgeteilt werden.)
5. Emmanuel Malynski. Vorhersagen über die individuelle
Zukunft, die anscheinend unwahrscheinlich
waren und sich zum größten Teil erfüllt haben.
Mitteilung der Aussagen recht spezieller Art einer Seherin in Paris
über die Zukunft. Ohne damit aen Fall ganz entwerten zu wollen,
muß doch gesagt weiden, daß gleichzeitige Aufzeichnungen nicht vorzuliegen
scheinen, so daß man nicht sicher ist, wieweit nachträglich
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