Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 200
(PDF, 233 MB)
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20Ö Psydiisciie Studien. LI. Jahrgang. 3. Heft. (März im)

*

von Komiteemitgliedern hinterrücks in der perfidesten Weise getäuscht
zu werden, nicht wohl gefaßt s&n konnte. Trotzdem erschien Schrenck
die Sache nicht ganz sauber. In einem Brief an das Komitee aus der
ersten Oktoberhälfte, dessen Kopie mir vorliegt, warnt er eindringlich
vor jeglicher Publikation der noch ungeklärten Angelegenheit. Er kann
sich zwar in Anbetracht der Kontrollen die Herkunft des Teleplasmas
nicht erklären, betont aber, daß die Substanz selber einen durchaus
unechten, artifiziellen Eindruck mache und empfiehlt einen Entlarvungsversuch
durch Wegnahme der Substanz. Man folgte seinem Rat
nicht und erlebte die größte Blamage des 20. Jahrhunderts. Laszlo entpuppte
sich als gemeiner Betrüger, der niemals echte Phänomene produziert
hat.

Leider ist Schrenck — bevor er die Zusammenhänge kannte — zu
Beginn de9 Laszloskandals für die Echtheit der von ihm beobachteter!
Phänomene auf Grund der überaus peinlichen Kon troll Vorrichtungen eingetreten
. Dieser Irrtum ist verzeihlich, weil auch jetzt noch seinem
Gemüt der Gedanke an den wirklichen Umfang der Perfidie fernlag.

Und da liegt meiner Ansicht nach der Schwerpunkt des Skandals —
daß ein Ehrenmann wie Schrenck so niederträchtig in seinem Vertrauen
zu einem wissenschaftlichen Komitee getäuscht werden konnte. Und
nicht Laszlo ist der wahrhaft Schuldige, sondern seine Helfershelfer,
gleichviel, ob sie in gewinnsüchtiger Absicht in der Maske des Forschers
betrogen haben, oder ob sie als Agents provocateur einen halb
irrsinnigen Verbrecher benutzt haben, um die „Okkultisten", mit
Schrenck an der Spitze, hineinzulegen. Gegen diese Leute ist nicht nur
ein ehrengerichtliches, sondern ein ordentliches Gerichtsverfahren am
Platze, wegen Erregung öffentlichen Aergernisses und • Verleitung zum
Betrug, begangen in ehrlosester Gesinnung. Sollte sich das Empörende
bestätigen und der ganze Laszlohandel sich als nichts weiter entpuppen
als ein abgekarteter Schwindel, um die Okkuitismusfbrschung'
zu diskretieren, so könnte man als anständiger Mensch nichts weiter
tun, als ausspucken vor einer okkultismusgegnerischen Mentalität, deren»
dunkle Zwecke solche Mittel heiligen. Und es könnte sein, daß dann
der Budapester Riesenskandal eine katastrophale Wendung für diejenigen
nimmt, die heute am lautesten triumphieren, und daß er — andera
allerdings als Herr Prechtl meint — zum Eckstein in der Geschichte
des Okkultismus wird, an dem die Geister sich scheiden.
Dr. med. Walther Kröner, Schriftführer der Deutschen Gesellschaft
für wissenschaftlichen Okkultismus.


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