Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 230
(PDF, 233 MB)
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230 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 4. Heft. (April 1924.)

dem das Objekt der Erscheinungen waren. Klar und deutlich
war es in dem ersten javanischen Falle von 1831 das damals
elfjährige Malayenmädchen. Gerade das, was der Untersucher
, der damals den Zusammenhang noch nicht wissen
konnte, nur nebensächlich erwähnt, war die Hauptsache.

Am deutlichsten wird das eben Behauptete, wenn die betreffenden
Personen durch den Spuk irgendwie selbst geschädigt
werden. Das kleine Malayenmädchen wurde zwar
durch die Steine (was an sich auch wunderbar ist) nie getroffen
, aber doch durch den ekelhaften Sirihspeichel verunreinigt
. In dem vom Residenten Amont mitgeteilten
Falle wurde jedoch das Opfer — diesmal ausnahmsweise
eine ältere Frau — zu Boden geworfen und geschleift, so
(daß es um Hilfe schrie. Im Falle der Familie T. scheint
der Hausherr, als der meistgeplagte, das Medium gewesen
zu sein, falls nicht ein eingeborener Bedienter in Betracht
kommt, denn der Herr dürfte kaum allein draußen auf dem
Ochsenkarren gesessen haben.

Und die Erklärung? Sind alle diese Dinge der Ausfluß
einer uns noch unbekannten Kraft oder liegt nicht, wie auch
der holländische Professor meinte, letzten Endes doch immer
kvieder Taschenspielerei und grober Unfug zugrunde? Ich
imeine, daß man im Einzelfalle natürlich an diese Frage
immer wieder herantreten muß. Im großen ganzen aber
(dürfte sich diese Fragestellung für jeden, der in die Materie
eingedrungen ist, endlich erübrigen. Dafür sind schon die
beobachteten Fälle alle zu gleichartig. So fällt bei dem eingangs
erwähnten Berichte, wo dem auf der Veranda nichtsahnend
sitzenden Herrn die Blumentöpfe umgeworfen wurden
, die Angabe des eiskalten Luftzuges auf, der immer
wieder in Spukberichten, wie in Experimentalsitzungen erwähnt
wird, und den auch der Verfasser in einer Sitzung
ibei Schrenck-Notzing ganz deutlich verspürte. Ebenso
finden sich in der Literatur verschiedentlich Angaben darüber
, daß Tiere, namentlich Hunde, eine Spukeinwirkung
wie die 'Menschen, ja noch eher als diese, wahrnehmen.

Ich kann aber an dieser Stelle nicht das gesamte Spukproblem
aufrollen, sondern muß mich im Anschluß an den
javanischen Spuk auf die Frage des unerklärten Steinewerfens
beschränken. Gegen die Erklärung des holländischen
jProfessors, der mit einer unerhörten Fingerfertigkeit der
Javaner rechnet, wendet das holländische Blatt mit Recht
ein, daß dergleichen Fälle doch auch in Europa vorgekommen
sind. Ich möchte, ohne irgendeinen Anspruch auf literarische
Vollständigkeit zu machen, nur noch einige Fälle
hinzufügen, die ich in dem neuen Werke „Spuk" von Grabin
ski gefunden habe. (Hildesheim, 1922.) Auf Seite 75


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