Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 234
(PDF, 233 MB)
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I

234 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 4. Heft. (April 1924.)

„Dieses Wasser macht die Hände nicht naß, und das genügt,
um uns davon zu überzeuget, daß es kein gewöhnliches Wasser (etwa
Speichel? ~ Berichterstatter) ist (Lumen de lumine)."

„Dieser »Schlamm des Hermes', diese Matrix ist das Leben des
Spermas, denn sie erhält und belebt dieses, aber außerhalb dieser Matrix
kühlt es sich ab, stirbt es ab und kann nichts erzeugen (Aula lucis)."

„Ich nahm einige Tropfen dieser Flüssigkeit, um zu sehen, welche
seltsame, milchige Substanz es war, die so ausfloß wie Schnee. Als
ich sie in meinen Händen hielt, war es keineswegs gewöhnliches
Wasser, vielmehr eine Art Oel von wässeriger Beschaffenheit. Es war
eine zähe, fettige, mineralische Masse, glänzend wis Perlen und klar
wie Kristall (Lumen de lumine)."

Ueber die Art, Ektoplasma zu erzeugen, ist Vaughan sehr verschwiegen
. Doch sagt er im Coelum terrae: „Zuerst ergießt sie (seine
Frau) ein dickes, schweres Wasser aus den Spitzen ihres Busens,
weiß wie Schnee. Die Philosophen nennen es Jungfernmilch.*'

Die ektoplasmisehe Ausschwitzung kann aus allen Körper Öffnungen
erfolgen, jedoch läßt sie sich am besten im Munde beobachten, obwohl
sie sehr häufig kaum bemerkbare Resultate ergibt.

Es scheint, daß Vaughan in der Versetzung seines Sujets in den
Trancezustand zu weit gegangen ist und tiefe Störungen des Nervensystems
hervorgerufen hat. Nachdem es ihm seit seinem ersten und
bis dahin einzigen Experiment sieben Jahre lang nicht mehr geglückt
war, kam ihm am 16. April i658 die Idee, den Versuch zu erneuern.
Dies schildert er wie folgt:

„Am selben Tage erkrankte meine Frau. Es war Freitag, den
16. April 1608. LTnd im selben Augenblick des Tages, d.h. am Abend,
legte sie in mein Herz das Geheimnis der Ausziehung des Alkaliöles
(unter dieser Benennung verbarg er damals das Ektoplasma) nieder.
Ich hatte es schon gefunden, dank Pinner von Wakefield, zur Zeit/
als meine Frau wohlauf war. Aber durch eine höchst seltsame Fügung
Gottes war es mir wieder entzogen worden. Ich konnte mich nicht
mehr erinnern, wie ich mich dabei angestellt hatte, und ich machte
vergeblich mehr als hundert Versuche. Und jetzt erschloß der glorreiche
Gott (ewig sei sein Name gepriesen) das Geheimnis meinem
Geiste. Am selben Tage erkrankte meine Frau. Am folgenden Samstag
, ihrem Todestag, konnte ich das Oel nach meiner alten Methode
ausziehen. So gefiel es Gott an dem Tage, der für mich einer der
schmerzhaftesten sein sollte, mir die größte Freude zu bereiten, die
ich auf dieser Welt empfinden konnte, seit meine Frau gestorben
war. Gott gibt, Gott nimmt, gelobt sei sein Name in Ewigkeit."

„Dieser traurige Bericht," sagt Fosterdamon, „ist nicht besonders
klar. Es hat den Anschein, als habe Vaughan seine Frau durch sein
Experiment getötet. Ohne Zweifel aber hat er sie innigst geliebt. Für
einen Mann dieser seltsamen Zeit war es vielleicht die höchste Freude,
die ihm diese Welt bieten konnte, mit dem lebenden Geist seiner toten


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