Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 251
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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MITTEILUNGEN

derDeulfdien Gefellfdiafi für wiffenfchaffliehen Okkultismus

Zufchriften ,die Mitteilungen betreffend, find an dcnSchriftführetHerrn
Dr. med. Walther Kröner, Charlottenburg, Berliner Str. 54, zü richten.

Nr. 4 April 2. Jahrgang. 1924

Okkulte Phänomene im Alten und Neuen Testament.

(Kultus und Okkultismus)

Von Lic. D. F. Koehler (Berlin). Mitglied der R G. W. 0.

(Schluß.)

Im Alten Testament begegnen wir nun einem zweiten Kreise okkulter
Phänomene, der charakterisiert ist durch die Namen Samuelr
Elia und Elisa und ihr prophetisches Wirken. Sie zählen noch nicht
zu den klassischen Propheten. Obschon etwas von deren Art in ihnen
zur Erscheinung kommt, bleiben sie noch vielfach im Naturhaften
stecken. Für das Verständnis ihres Wesens und Treibens haben uns
erstmalig Duhm und Gunkel die Augen geöffnet. Beide unterscheiden
von den sogenannten schriftstellerischen Propheten der klassischen
Periode die aus schwärmeri3chen Prophetenscharen (-schulen) hervorgegangenen
Mönchsgemeinschaften, welche durch gewisse asketische
Ücbungen und durch künstliches Erzeugen von Rauschzuständen sich
in eine prophetische Ekstase hineinzusteigern pflegten. In Berg- und
Wüsteneinsamkeit kommt durchzuhaltendes Sichversenken und Beten,,
bisweilen durch Rauschmusik hervorgerufen, plötzlich „der Geist" über
si«. Sie erlangen außergewöhnliche Kräfte, reißen sich in Ekstase die
KJeider vom Leibe, liegen Tag und Nacht nackend auf dem Boden
ohne Bedürfnis nach Speise und Trank. Wiederum springen sie auf,
raffen ihre KJeider zusammen und laufen in rasendem Rennen durch
prasselndes Unwetter hindurch vor dem dahinsausenden Königsgespann
den Berg hinunter eine ungeheure Strecke weit: so Elia vor Ahabs
Wagen vom Karmelberg bis in die Ebene Jesreel (i. Kön. 18,46)*
In einer Art korybantischer Raserei, wie sie <auch sonst z. B. inqj
asiatisch-griechischen Dionysos-Kult beobachtet wird, spornt Elia das
Volk an, die Baalspriester abzuschlachten. In gebückter Hockerstellung,
das Haupt zwischen den Knien, diszipliniert Elia seinen Geist bis zu
der Kraft und Wirkung, daß Wolken am Horizont sich zusammenballen
, und der langersehnte Regen zum Niederrauschen auf die Erde
gezwungen wird. Es kann hier nicht vom gewöhnlichen Regenzauber
die Rede sein, wie wir ihn bei den Priestern der ^Primitiven im
Schwange wissen. Hier wird vielmehr der sich betend in Gott versenkende
Geist durch das Einströmen des göttlichen Geistes der Naturgewalten
mächtig, wie wir es ähnlich bei Jesus sehen, der Sturm und
Wogen stille macht. Der gotterfüllte Geist des Menschen wird durch
den Gebetskontakt mit Gott der Naturmächte Herr, so daß er Gottes


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