Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 259
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Koehler: Okkulte Phänomene im Alten und Neuen Testament 259

Jes. 2if C gegenüber würde nicht so groß sein, wenn sie besser mit den
parapsychischen und okkulten Phänomenen Bescheid wüßten. Hier ist
LhU Phrasenhaftes, nichts „Bombastisches" (Madti), hier wird ein
Ungeheures in ungewöhnlicher Weise erlebt. „Ohne Analogie14 und
„höchst unnatürlich** — so „erklärt * ein sonst anerkannter Kommentator
(Buhl) den ganzen Zusammenhang. Wer sich näher mit den parapsychischen
Erscheinungen befaßt hat, weiß, daß es einen Zustand der
Katalyse gibt (den auch Duhm kennt), dem sich gewisse Personen hingeben
können. Aber Duhm steht der Tatsache des sogenannten zweiten
Gesichts doch noch skeptisch gegenüber. Nein, es gibt tatsächlich unzählige
Menschen, heilige und unheilige, Propheten und Weltkinder, die
die Gabe und Kraft besitzen, ihren „Fluidal** aus sich zu entlassen
(Sach. i, 9 wird er „Engel** genannt, der mit bzw. in dem Prophetcrt
redet; vgl. auch Apostelgeschichte 12, i5, wo der Magd der „Engel**
des Petrus erscheint) und Zukünftiges zu künden. Von den Sinnen
des Körpers nicht gehindert, vermag er übersinnliche und zukünftige
Dinge zu schauen. Wie eine dritte Person behandelt der Seher dieses
Wesen, mit dem er sich im Grunde doch identisch weiß (Jes. 21, 10).
Es ist aW kein Traum, dessen Inhalt der Wille festhält (obwohl es
auch dieses gibt), sondern eine Vision im kataleptischen Zustand. Gewiß
ist die geschaute Szenerie mysteriös und voll symbolischer Dra-
matik, aber der „Späher" erlebt J als ein objektives^eschehen. Und
daß das geschaute Bild sich nur langsam entwickelt, ist nicht an die
unzulängliche Naturanlage des Sehers gebunden, der es erst mühsam
herausbringen soll. Nein, dieses mühsame Herausbringen und langsame
Entwickeln des Bildes ist eine allen ähnliches Erlebenden gemeinsame
Eigentümlichkeit. In Einzelheiten mögen dabei Irrtümer unterlaufen.
Die Haupttatsache steht fest: Babel fällt 1 Aber betreffs der Götterbilder
irrt er. Cyrus stürzte sie nicht um. An sich ist nun das ganze
Gesicht etwas dem parapsychischen Bewußtsein als solchem Angehöriges,
das auch andere als heilige Propheten schauen können. So wird glaubhaft
berichtet, daß irische Hellseher einzelne Phasen und Ausschnitte
aus dem Weltkriege (die Schlachten am Tagliamento) jahrelang vorausgeschaut
haben, In der Sphäre des Religiösen wird das Ganze erst
durch das Bewußtsein des Propheten erhoben, in Gottes Auftrag zu
handeln, der sein Volk trösten und ermutigen will. — Ein ähnliches
Erlebnis lesen wir beim Propheten Ezechiel (8. 1—3, und 11, 24).
Dieser fühlt in seinem Hause vor den versammelten Aeltesten Judas*
„die Hand des Herrn auf sich fallen und sich vom Geist empor*-
gehoben*1 — „etwas wie eine Hand faßte mich bei den Locken meines
Hauptes und der Geist (Wind) hob mich empor zwischen Erde und
Himmel und brachte mich nach Jerusalem in einem göttlichen Gesichte
an den Eingang des inneren Tempettores, wo das den Gotteseifer
erregende Eiferbild steht, und siehe, daselbst war die Herrlichkeit
Jehovahs so anzuschauen, wie ich sie in der Talebene geschaut", und
wiederum (12, 24) „der Geist hob mich empor und brachte mich
im göttlichen Gesicht nach Chaldia zu den Verbannten. Und das Ge-


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