Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 265
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Reinhold: „Entlarvungen* und kein Ende

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huber" in Schutz genommen, die „Verdummungsarbeit großer liberaler
Zeitungen'* gerügt, Dr. Holubs Laboratorium in der Irrenanstalt Steinhof
(welch prächtige Gelegenheit für diese Leute, Lirea geistsprühenden
Witz hier zu zeigen), als „Sthwindelheim" bezeichnet, und die
Ausführungen des Dichters Hans Müller „Bekenntnisse eines Düpierten*1
getauft. Es ist dann noch rückblickend vom „Kretin Hellenbach"
und mit Bezug auf die Schneiders von „Bauernlackel, Bauerntrampel,
Bauernschwindel" die Rede. Am 17. Februar konstatiert ein nach
Braunau gesandter Spezialberichterstatter, daß „Ganz Braunau über
Wien lache", weil „zwei schlichte Knaben die Großkopfeten, Pio-
fessoren, Journalisten, Wichtigtuer und Geheimdeuter ordentlich hereingelegt
hätten". Es hätte sich in Br. fast eine „Zucht von Medien"
entwickelt, wenn die „Entlarvung" nicht gekommen wäre.

Auch der bereits erwähnte Dr. Fritz Wittels macht an der gleichen
Stelle („Die Stunde") am 16. Februar unter dem Titel „Betrug und'
guter Glaube" einen neuen Vorstoß mit neuen Methoden. Er
veröffentlicht einen Brief, den er selber am 23. Januar an den Pfarrer
von Braunau gerichtet hat: „Hochwürden! In Ihrer Gemeinde wuchsen
zwei Jünglinge auf, die behaupten, daß sie Wunder wirken können.
Gott kann durch seine Kreaturen Wunder wirken,
wann er will, und hat es durch seine Heiligen wiederholt
bewiesen. Indessen ist zwischen den erbaulichen
Wundern, etwa der Stigmatisation eines F ranziskus von Assisi und
den ärgerlichen (!) Leistungen der Brüder S. ein so
auffälliger Unterschied, daß der Verdacht eines frechen Betruges mehr
als naheliegend ist." Es folgt dann die salbungsvolle Aufforderung,
„den jüngeren Knaben durch geistliche Kraft auf den rechten Weg
zurückzuführen" und das Anerbieten, „falls materielle Schwierigkeiten
beständen", letztere beseitigen zu helfen. — Immerhin
für einen Gegner und Leugner okkulter Phänomene von dem Kaliber
des Briefschreibers und im Hinblick auf den Unterschied der Konfession
zwischen ihm und dem Geistlichen, eine respektable Leistung!
Uehertroffen hat sich genannter Herr jedoch noch durch seinen Artikel
„Frommer Betrug" am 17. Februar an gleicher Stelle,
welcher beginnt: „Ohne falsche Sentimentalität, gleichwohl erschüttert,
tritt man an die Bahre dieses Primarius Holub, der, seit langem
schwer herzleidend, die Stöße der letzten Tage nicht mehr ertragen
konnte." (Nach meinen Informationen hat Dr. Holub, dessen Tod in
dieser kritischen Zeit geradezu ein Verhängnis für uns bedeutet, unter
den gänzlich ungerechtfertigten Angriffen der Presse,
die ihn wie Keulenschläge trafen, schon längere Zeit aufs schwerste gelitten
. Sein jähes Ende durch Gehirnschlag dürfte auf gleiche Ursachen
zurückgehen, und ist nicht, wie man es trotz vorhandener gegenteiliger
Aufzeichnungen gemeinerweise auch Crawford na hsagte, eine
Folge des Versagens oder der „Entlarvung" der Medien!) In genanntem
Aufsatz stellt Dr. Wittels an die Familie des Verstorbenen
das Ansinnen, die Sache so darzustellen, als habe Holub, um
als Todkranker eine Verbindung mit dem Jenseits herzustellen, die
Brüder Schneider zu seinem Tröste kommen lassen, und die Angehörigen
hätten, um „die Illusionen des Dahinschwindenden" zu
wahren, „die Fiktion der Erscheinungen durch Nachhilfe aufrecht
erhalten, nachdem allen Beteiligten längst das Wesen der Sitzungen
klar geworden war." Als prächtiger Rückzug wird Willy
Schneider nahegelegt, zu erklären, „er habe durch den Schock seine
mediale Kraft verloren", und ihm damit gedroht, „daß der verärgerte
Bruder Rudi sonst aus der Schule plaudern würde". — Das
Empörendste an diesem Artikel ist seine ganze Aufmachung, die den
Anschein erweckt, als handele es sich bereits um feststehende
Tatsachen! Nicht die hier bedeutungslose Person des Schreibers,


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