Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 266
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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266 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 4. Heft. (April 1924.)

aber wohl seine heimtückische Methode verdient gebrandmarkt zu
werden!

Genug des Schmutzes! — Man kann sich aus dem Gesagten ein
Bild machen, wie es mit den übrigen Wiener Blättern bestellt ist
„Sensation um jeden Preis, selbst um den der Anständigkeit", ist das
Losungswort der Tagespresse. Selbst die «führenden" Organe der sogenannten
öffentlichen Meinung „Neue Freie Presse" und „Neues
Wiener Tagblatt" lehnten es glatt ab, sachliche Richtigstellungen
Czernin-Dirkenaus zu bringen, stimmten vielmehr in das Geheul der
übrigen Pressemeute ein, wenn sie sich auch gelegentlich durch eine
kurze Notiz neutraler Sitzungsteilnehmer (z. B. Dr. Thierings) oder
durch Referate über positive Vorträge (z. B. Hans Müllers) die Tür
für einen eventuellen Rückzug offen ließen! — Auch der
in den kritischen Tagen wohltuend gemäßigte „Tag" wagte es „angesichts
der Strömungen und Stimmungen in der Oeffentlichkeit" nicht,
weitere allgemein und sachlich gehaltene Arbeiten des Schreibers
dieser Zeilen zur Verteidigung der Forschungsresultate bzw. zu deren
Popularisierung zu bringen. — Verschiedene Blätter brachten jedoch
kürzlich ausführliche Zitate aus dem bekannten Artikel Thomas Manns
in der „Neuen Rundschau", in dem der Dichter von unseren Gegnern
mit Recht sagt: „Eines Tages, wenn die Erkenntnis dieser Dinge
weiter vorgeschritten, das Gebiet popularisiert sein wird, werden
sie leugnen, je so geurteilt zu haben." — Daß den
Herren in Wien dieses Auskneifen nicht gelingt, dafür ist durch Anlegung
einer bereits umfangreichen Materialsammlung obgeschilderte«
Publikationen vorgesorgt worden. Einige Gegner, z. B. Dr Friedrich
Adler, werden sicn demnächst auch in Buchform gegen den Okkultismus
austoben.

Aus den angeführten Tatsachen geht klar hervor, daß wir Verteidiger
der parapsychischen Wissenschaften zur Zeit in Wien mundtot
gemacht worden sind! Ich richte daher an alle Gesinnungsfreunde
und Fachpublizisten aller Länder und
Sprachen, denen diese Anklageschrift zu Gesicht kommt, den
dringenden Appell, durch auszugsweise Veröffentlichung
des hier gebotenen Materials unseren Kampf um
die Wahrheit zu unterstützen!

Oesterreich hat zahlreiche hervorragende Medien in seinen Landesgrenzen
: Außer Rudi Schneider hat sein Bruder Willi S. bei den Versuchen
Schrenck-Notzings in München und Holubs in Wien (nach
seinem Tode durch drei Professoren in seinem Sinne fortgeführt) zahlreiche
positive Beweise seiner Medialität geliefert. Frau Silbert in Graz,
an die sich auch die „Entlarver", allerdings ohne Erfolg, heranpirschten,
hat hier und in England ihre äußerst vielseitigen starken Phänomene
unter strengsten Bedingungen produziert, was neuerlich Dr. Harter in
der neuesten Nummer 19 der „Modernen Welt" bestätigt. Als weiteres
gutes Medium tauchte vor einiger Zeit ein ehemaliger Fliegeroffizier
„Ferry" in Gmunden auf, der Gegenstand heftiger lokaler Pressefehden
und Prozesse war. Zur Zeit weilt er zur Untersuchung seiner
Materialisations-Erscheinungen bei Prof. Schrenck-Notzing in München.

In Wien bleibt den an der Parapsychologie interessierten Kreisen
nur ein Weg: Zusammenschluß* aller Beteiligten ohne Rücksicht
auf Sonderbestrebungen religiöser oder geschäftlicher Natur zu
einer Arbeitsgemeinschaft! Diesem Forum würden folgende,
an anderen Forschungsstätten z. B. München, Paris, Berlin, schon gelösten
Aufgaben erwachsen:

1. Sachverständige Einflußnahme auf die bevorstehenden und
zum Teil schon in Gang befindlichen offiziellen Prüfungen der Medien,
sowie ständiger Kontakt mit letzteren, um neue „Entlarvungskomödien
" zu verhindern.


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