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Kleine Mitteilungen. 267
2. Hermetischer Ausschluß der Oeffentlichkeit, besonders
sämtlicher Journalisten für die Dauer der kommissioneilen
Untersuchungen von solchen und von den sonstigen wissenschaftlichem
Versuchssitzungen in hiesigen Forscherkreisen.
3. Festlegung der wissenschaftlichen Sitzungsteilnehmer auf
ihre Aussagen und Beobachtungen während der Sitzungen und Veröffentlichungen
dieser Berichte in Buchform nach dem Muster Schrenck-
Notzings (siehe dessen letztes Werk: Phänomene der Fernbewegung).
4. Vervollkommnung der Kontroll- und Untersuchungsmethoden
in der Richtung der möglichsten Ausschaltung subjektiver
Kontrolle und Anwendung automatischer Registriervorrtchtungen. Ein*
richtung eines Medium-Laboratoriums nach dem System Grunewald.
Was man auch unternehmen wird, um die für viele verbohrten
Materialisten unbequemen Ergebnisse der parapsychischen Forschung
aus der Welt zu schaffen, welch schmutziger Mittel man sich auch in
diesem Kampfe bedient — es kann keinem Zweifel unterliegen:
Die Wahrheit ist auf dem Marsche!
Kleine Mitteilungen.
Zu dem Bericht über „Okkulte Phänomene ohne erkanntes Medium"
im Januarheft der „Psych. Studien" 1924 von Dr. R. Stornier. Die
Versuchssitzungen dieses Zirkels haben vor dem erstrebten Abschlüsse
eine Unterbrechung erfahren. Bei einer Sitzung am 4. 3. 24 mußte der
Zirkelleiter ein „Phänomen" als s. E. getäuscht ansprechen. Infolge der
hieraus entstandenen MiBhellrgkeiten schied derselbe inzwischen aus dem
Zirkel aus. Hierdurch ist der Absicht des Zirkelleiters leider der Erfolg
versagt geblieben, die Phänomemk mittels experimenteller Ausgestaltung
ihrer überwachten Bedingtheiten derart klar durchzuarbeiten, daß sie
als ganz einwandfrei in allen ihren Einzelerscheinungen hätte gelten
müssen. Ganz fraglos ist nach der Ueberzeugung des Leiters wie auch
einiger erfahrener Beobachter die* Phänomenik zum Teile echt gewesen.
Doch läßt sich nunmehr nicht sicher urteilen, inwieweit hier und da
zudem getäuscht worden sein mag. Es wird gegenwärtig versucht, in
einem neu gebildeten Zirkel weiterzuarbeiten; und zwar sind bereits
sehr beachtliche Erscheinungen bei voller Beleuchtung zu verzeichnen
gewesen. Dr. Krön er.
Mit dem vorliegenden Heft treten die „Psychischen Studien" in
den zweiten Jahrgang unter meiner Leitung ein. Die Parapsychologia
hat auch im verflossenen Jahre, wie bedeutende Veröffentlichungen
der letzten Zeit beweisen, einen weiteren und mächtigen Aufschwung
genommen. Daran können gelegentliche Rückschläge, wie in Budapest,
oder unwürdige Komödien, wie in Wien, nichts ändern, der Forscher
wird aus beiden Vorfällen lernen! Das letzte Jahr brachte aber auch
durch den Währungsverfall die größten Schwierigkeiten für das Ver-
tegsgewerbe. So manche wissenschaftliche Zeitschrift kam in dert
finanziellen Nöten der Zeit zum Erliegen. Es ist daher ein Verdienst
anseres Verlages, daß es ihm gelang, unsere Monatszeitschrift durch
alle Fährnisse hindurch aufrechtzuerhalten. Gegen Ende vorigen Jahres
mußten zwar die einzelnen Hefte auf ein schmales Maß eingeschränkt
werden, worunter naturgemäß auch der Inhalt ein wenig leiden mußte,
jedoch haben die letzten Hefte gewiß zur Freude unserer Leser einen
derartigen Umfang erhalten und weisen eine solche Mannigfaltigkeit!
auf, wie keine zweite deutsche Zeitschrift auf diesem Gebiete. Verlag
und Redaktion danken der Leserschaft für das treue Aushalten, hoffen,
daß auch die ausländischen Interessenten jetzt, wo die deutsche Valuta
sich erholt hat, nicht untreu werden, und danken vor allem auch
den zahlreichen alten und neuen Mitarbeitern an unserem gemeinschaftlichem
Werke. Dr. Sünner.
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