Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 268
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0278
268 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 4. Heft. (April 1924.)

Bücherbesprechungen.

Krause, Dr. F. E. A. Ju-Tao-Fo: Die religiösen und philo*
scphi sehen Systeme Ostasiens. Verlag Ernst Reinhardt
, München, 1924.

Der Autor will in diesem stattlichen Band das Geistesleben Chinas
und Japans einem weiteren Kreise Gebildeter vermitteln, und Auskunft
geben über Fragen allgemeinsten Interesses, nient nur auf dem
Gebiet der Religionswissenschaft und Philosophie, sondern ebenso
der allgemeinen Völkerkunde und KuHurgesdiicnte. Wir werden eingeführt
in das Wesen des ältesten Denkens und Fühlens der Chinesen
(Naturdienst, Geisterglaube, Ahnenkult), lernen das System des Con-
fucius, des Idealvorbüdes der Chinesen, kennen, und die Lehre des
Lao-tse, der Schule des Taoismus. Religion u.ic! Philosophie lasse»
sich nicht trennen, die Gedanken Ostasiens haben — anders als in
Europa, wo Theologie und Wissenschaft oft in Gegensatz tra'en —
stets Religionswesen und Weltweisheit gleichmäßig umfaßt. In dem
Abschnitt über die moderne Volksrehgion gewinnen wir Einblick in
den Gespensterglauben und die Dämonologie, die Wichtigkeit der
Volksgötter, der Totenbräuche und Feste. Ebenso eingehend wie
China ist auch Japan mit seinem Shintoismus behandelt u*id der dortigen
Ausgestaltung der coniueianischen Philosophie.

Der zweite Teil des Werkes behandelt den Buddhismus in Indien,
China und Japan. 'Das Leben des Buddha Gautama wird eingehend
geschildert, seine Lehre und deren Entwicklung (Seelenwandeiung,
Wiedergeburt, Karman, Erlösung, Nirvana, Meditation, Yogapraxis usw.),
sowie neben den besonderen Formen des tibetischen und japanischen
Buddhismus auch der Lamaismus in Tibet und der Mongolei. Von besonderem
Interesse ist das Schlußwort über die Wirkung des Buddhis-
auf Europa.

Es ist ein umfassendes Buch. Diese gründliche und verständlich
geschriebene Arbeit des Heidelberger Priv.-Dozenten stellt so manches
andere auf diesem Gebiete weit in den Schatten. S ü n n e r.

Taertimr, Dr. M. Band II. Wahrheit und Irrtum in der Geschlechterpsychologie
. Verlag G. Braun, Karlsruhe. 1923.
Das neue Buch der gelehr.en Frau Mathilde Vaertmg bezweckt
nichts weniger als eine Neubegründung der Psychologie von Mann
und Weib und hat Band I bisher von der Kritik als „epochemachendes
Werk" und „höchst interessantes und kühnes Bu:h" eine sehr günstige
Aufnahme gefunden. Den wesentlichen und eigentlich neuen
Kernpunkt der Ansichten der Verfasserin bilden die Ausführungen
über die Sexualkomponente, deren große Bedeutung für das Seelenleben
sie darin sieht, daß die Auslösung derse^en den Ablauf des
seelischen Geschehens tiefgreifend beeinflußt, und zwar in zweifacher
Richtung: nämlich hemmend (auf die höhere Denkleistungsfähigkeit)
und erregend (auf das Gefühl). Nach Vaerting ist also überall dort,
wo Personen verschiedenen Geschlechts miteinander in geistige Berührung
kommen, mit einer sexualen Influenz und daher mit einer
Umfärbung des Urteils zu rechnen. Verfasserin zeigt die Bedeutung
dieser neuen psychologischen Grundlinie für die Erziehung in Haus
und Schule, für Rechtspflege, für die Kritik in der Kunst usw., sowie
für viele Gebiete des kulturellen Zusammenlebens. Verfasserin lehnt
die weibliche Inferiorität ab, plädiert für eine größere Würdigung desi
Menschentums des Weibes und für «ine größere Gerechtigkeit jeglichen
Urteils (Justiz) durch volle Gemeinschaft beider Geschlechter.
Dem Buch liegt reiches psychologisch wertvolles Material zugrunde
und es bietet höchst lesenswerte Kapitel. Sünner.


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