Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 270
(PDF, 233 MB)
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270 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 5. Heft (Mai 1924.)

psychischen Wirkungen des Lichtes (und der Farben) dürften aber doch
unter Betonung encymatischer Vorgänge im Organismusl) und der
immer mehr erkannten psychophysischen Wechselseitigkeit innersekretorischer
Funktionen tonische Lichtwirkungen unter ähnlichen Gesichtspunkten
maßgebend sein, als sie von Hellpach für die tonischen
Wetterwirkungen aufgestellt werden. In diesem Zusammenhange verdienen
nun die Versuche von E. S. Semmens („Nature" 1923) Erwähnung
, worüber F. Weber im Heft Nr. 18 (to*^) der „Umschau" berichtet
(„Mondlicht und Pflanze"). Diese Versuche scheinen nämlich
die Beschleunigung des Keimungsvorganges bei Samen durch Mondlicht
und überhaupt die Beeinflussung encymatischer Prozeße (z. B.
der unter Mitwirkung der Diastase sich vollziehenden Zuckerbildung
aus Stärke) durch polarisiertes Licht zu bestätigen. Je nach der
Diastasekonzentration soll der Stärkeabbau im polarisierten Licht nach
3o—60 Minuten vor sich gehen, während bei den Kontroll versuchen
die Stärkekörner noch nach melueren Stunden intakt waren.

]Nach diesen Versuchen von E. S. Semmens würde also bei den Mondwirkungen
die gravitatorische und luftelektrische Komponente (welch
letztere zum Teil selbst auf das Licht als Ursache zurückzuführen ist)
zurücktreten und der Effekt lediglich vom reflektierten, polarisierten
Bonnenlicht herrühren. Was ist nun aber hier in letzter Linie das
biologisch wirksame Agens? Wer die gesamte okkultistische Literatur
kennt, merkt, daß sich da die Odfrage anmeldet, die von der offiziellen
Wissenschaft seit langem als abgetan betrachtet wird, aber, zum Teil
unter anderem Namen (.,Animalmaguetismus", „Animismus" usw.)
immer noch die theoretische Grundlage für die einheitliche Erklärung
vieler Phänomene des Okkultismus bildet, obwohl ein exaktwissen-
schaftlieher Nachweis meines Wissens nach keinem Anhänger dieser
von Reichenbach inaugurierten Lehre gelungen ist.

Nachdem nun vom polarisierten Licht in besonderer Weise Od-
wirksam keil behauptet worden ist, liegt es nahe, im Zusammenhang
mit den Versuchen von Semmens einerseits und in Anlehnung an
eine optische Untersuchung des Odforschers M. Ziegler ein experi-
mentum crucis zur Beantwortung der für den Okkultismus grundlegenden
Frage zu veranstalten, ob ein als Od oder sonstwie zu bezeichnendes
Agens existiert, neben bzw. über den in Physik und Chemie
bereits erforschten Energiequanten. 'Nachdem es bis jetzt technische
Hilfsmittel zur Akkumulierung und Isolierung des fraglichen Agens
nicht gibt, ein einwandfreier apparativer physikalischer Nachweis somit
zunächst ausgeschlossen ist, wird man, was unter entsprechenden Vorsichtsmaßregeln
wohl möglich wäre, an das sensitive Nervensystem
appellieren oder unter Ausnutzung des ähnlich wie bei photographischen
Prozessen wesentlichen Zeitfaktors eneymatische Vorgänge zur
Objektivierung heranziehen, ganz analog wie bei den Versuchen von
E. S. Semmens. Odwirksamkeit wäre dann nachgewiesen, wenn sich

l) Vergl. Schade, die physikalische Chemie in der inneren Medizin.
(Dresden u. Leipzig 1921. Th. St einköpft).


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