Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 281
(PDF, 233 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kindborg: EHe Spukereignisse auf Java.

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daß ihre Quelle jetzt eine höhere Seele ist und nicht ein historischer
Konnex, der von Generation zu Generation sich fortpflanzt."

Das Angeführte wird genügen, um das Zusammentreffen des vom
Okkultismus unbeeinflußten psychischen Monismus mit der rein von
den parapsychischen Tatsachen ausgehenden Hypothese eines überindivi-
duellen Sedischen, eines Weltbewußtseins, und damit mindestens den
Anspruch dieser Hypothese auf hohe Wahrscheinlichkeit darzutun.

Darf ich aber zum Schluß noch eine persönliche Ueberzeugung
aussprechen, so ist es die, daß das überindividuelle Seelische nicht nur
eine wohlbegründete theoretische Annahme ist, sondern eine Erfahrung,
die wir täglich machen. Nämlich im Tief schlaf. Eine zureichende
physiologische Erklärung ist meines Wissens bisher sowenig für den
Schlaf wie für die Erscheinungen des wachen Bewußtseins gegeben worden
. Für den Tief schlaf aber hat schon der metaphysische Tiefsinn der
alten Inder die Erklärung in der Vereinigung mit dem Brahman, der
Weltseele, gefunden. Und weil das eigenste Wesen des Brahman Wonne
(änanda) ist, so ist auch die Vereinigung mit ihm höchste Wonne •).
Man denke an die Wirkungen des Tiefschlafes besonders in Krankheitskrisen
, die denen einer großen Freude gleichkommen. Und nähert sich
nicht unser Großmeister Kant in seiner Weise diesem Gedanken eines
Zustande« der Seligkeit, wenn er die Vermutung ausspricht 2), daß
unsere Vorstellungen im traamlosen Schlafe „klarer und ausgebreiteter
sein mögen, als selbst die klarsten im Wachen", weil dies bei der völligen
Ruhe äußerer Sinne von einem so tätigen Wesen wie die Seele zu
erwarten sei? So streckt auch hierin der Weise von Königsberg den
Verfassern der Apanischads über Jahrtausende die Hand entgegen.

Die Spukereignisse auf Java im vorigen Jahrhundert

Zugleich ein Hinweis auf die Beurteilung und
Erforschung künftiger Spukerscheinungen.

yon Dr. Erich Kindbo rg, Facharzt für innere und Nervenkrankheiten
in Breslau.
(Schluß.)

Was spricht nun zugunsten und was gegen eine derartige
Annahme? Dafür spricht, daß man bei vielen Spukereig-
missen, so auch bei den geschilderten javanischen, einer
fremden Intelligenz gegenüber zu stehen glaubt. Vollends
in dem einen Falle, der allerdings außerhalb des amtlichen
Berichtes steht, wo gezeichnete Steine aus einem reißenden
Gebirgsbache wieder zutage gefördert worden sein sollen.
Hier weiß man auch bei kritischer Beurteilung wirklich nicht,
wie man mit der animistischen Hypothese (der Erklärung

*) Deussen, Allg. Gesell der Philos. I, 2, S. 129. ff.

9) Träume eines Geistersehers, 2 Hauptst, 4. Anm. — Ich freue mich,
diesen Gedanken von der allnächtlichen Vereinigung mit dem Weltgeist
auch bei C. G. Schleich zu begegnen, (Psych. Stud., 49. Jahrg. S. 572..)


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