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Lippert: Bericht über einen merkwürdigen Stallspuk. 291
wieder heißen: „Das Publikum war beruhigt und die Ereignisse
gerieten in Vergessenheit."
Folger ung.en.
1. Die javanischen Spukereignisse sind für die Forschung
aus dem Grunde Nichtig, weil sie zuverlässig beobachtet
und behördlich eingehend untersucht sind.
2. Wenn trotz der umfassenden und in diesem Falle besonders
leicht ausführbaren Polizeimaßnahmen ein Täter
taicht gefunden wurde, und dies auch sonst der Polizei aller
Länder cind Zeiten in gut beobachteten Spukfällen noch nie
geglückt ist, so scheint dies doch darauf hinzuweisen, daß
ein Täter, wenigstens ein bewußter Täter, niemals vorhanden
war.
3. Die Häufigkeit und Stärke der Spukerscheinungen auf
Java hängt vielleicht mit einer besonderen Nervenveranlagung
der Javaner zusammen, die in dem leichten Eintreten
von Schreckhypnosen (Latakrankheit) ihren Ausdruck findet.
4. Die immer wieder in Verdacht geratenen, meist jugendlichen
Personen waren nicht die Subjekte, sondern die
Objekte der Erscheinungen.
5 Wenn man von der Geisterhypothese absieht, bleibt
nur die Auffassung der Abspaltung von Kraftzentren aus dem
Körper gewisser Personen übrig („Fluidalkörper/') Diese
Zentren unterstehen der Leitung durch ein Teilbewußt sem,
das zu der sonstigen Persönlichkeit im Gegensatz stehen kann.
6. Die Aufklärung künftiger Spukereignisse ist mit Hilfe
medial veranlagter Personen zu versuchen, die spezialistisch
'geschulten und unvoreingenommenen Forschern hierfür zur
jVerfügung stehen müssen. Die Polizei kann dabei nur
Hilfs- und Ordnungsdienst leisten.
7. Für das Verständnis der sogenannten übernormalen
Erscheinungen sind die bisherigen Grundlagen unserer Naturerkenntnis
unzureichend. Statt darum die Ereignisse abzuleugnen
, müssen vielmehr auf experimentellem und theoretischem
Wege neue Grundlagen geschaffen werden.
Bericht Aber einen merkwürdigen Stallspuk.
Von Major G. F. Lippert, Kempten.
Mitte Oktober 1933 führte mir die Hellseherin Frau Kersch den
Landwirt H. zu, der über gewisse Vorkommnisse auf seinem, etwa
20 km von Kempten liegenden Hofe folgendes berichtete: „Seit fast
drei Jahren kommt bei raeinen beiden Pferden eine unerklärliche Erscheinung
vor. Es werden ihnen nämlich von Zeit zu Zeit in die Mähne
(nicht etwa auch in den Schweif) Zöpfchen geflochten, manchmal des
Nachts, seltener auch am hellen Tage, immer aber nur, wenn kein
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