Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 295
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lippert: Bericht über einen merkwürdigen Stallspuk. 295

fasl ganz aufgehört hatte, auch die sonstigen Beunruhigungen einer
erneuten suggestiven Stallsitzung weichen würden. Damit erledigen
sich auch die sonst naheliegenden Vorschläge eines Ortswechsels der
Pferde und der Entfernung des mutmaßlichen Mediums.

Die Frage nach der Quelle, welche die zum Spuke erforderlich©
Energie lieferte, kann hier nicht mit Sicherheit beantwortet werden.
« Es liegen dafür drei Möglichkeiten vor:

1. Kommt ein lokales Medium, etwa der Bruder des Bauern, in
Betracht?

2. Ein fernstehendes Medium, etwa der 5oo m weit entfernt
wohnende Nachbar, auf den der Bauer selber hinweist?

3. Oder haben wir es mit einem sog. pseudomedianimen Spukhause
zu tun, dessen Phänomene ohne Mithilfe eines sensitiven Subjekts
Zustandekommen*)?

Auch das Aufwerfen der Frage, wer denn eigentlich ein Interesse
an der durch den Spuk bewirkten Schädigung gehabt hätte oder haben
könnte, wem er also zum Nutzen gereichen sollte, die juristische Frage
nach dem ,xui bono" also, führt uns nicht zumj Ziele. Die destruktiv©
Tendenz kann im Unterbewußten des Bruders liegen, der ja, als der
jüngere von der Besitzfolge des Hofes ausgeschlossen ist und die
Dienste eines Knechtes versieht. Sie kann aber auch in der „mißgünstigen
" Einstellung des Nachbarn vermutet werden. Bekennen wir
uns aber zu dem dritten Falle, so sehen wir uns vor die Notwendigkeit
gestellt, den animistischen IJoden ganz zu verlassen, den wir bisher
, wenigstens halbwegs noch, unter den Füßen hatten, dann läge
nämlich die destruktive Absicht in der monoideistischen Einstellung
einer körperlichen Intelligenz, und wir näherten uns der Erklärung des
mitgebrachten Mediums.

Eine jede Spukbehandlung läuft immer auf eine Art von Macht-
probe hinaus. Sei sie nun unternommen in religiösem Sinne durch
„Aussegnung" oder „Exorzismus" seitens eines Geistlichen oder sei sie
versucht von einem Operateur mit oder ohne Zuziehung und „Ansetzen
" eines Mediums. Sie ist suggestiver Natur und spielt sich ab
zwischen dem Behandelnden einerseits und dem lokalen (oder fernsiehenden
) Medium oder der körperlosen Intelligenz anderseits. In
unserm Falle v*urde diese Machtprobe ausgefochten zwischen dem angesetzten
Medium und dem lokalen (oder fernstehenden) Medium, vielleicht
aber auch sogar direkt mit einer körperlosen Intelligenz. Sie hat

*) Dr. Frhr v. Schrenck-Notzing JDer Spuk in Hopfgarten", Psych.
Stud." 1921, p 529, 552 viertletzter Absatz: „Nun gibt es aber, wie de
Erfahrung lehrt, auch eine Gebundenheit solcher Manifestationen an eine
bestimmte Oertlichkeit Die Anwesenheit spezifisch veranlagter Personen
scheint hier nicht notwendig zu sein. Vielmehr treten die mysteriösen
Aeußerungen Jahrzehnte hindurch in bestimmten Räumen auf, ohne Rücksicht
auf die jeweiligen Bewohner und auch in Abwesenheit det selben.
Lombroso bezeichnet diese Klasse als pseudomedianime Spukhäuser und
führt dafür eine Reihe von Beispielen aus der Literatur an u


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