Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 298
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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298 Psychische Studien, LI. Jahrgang. 5, Heft (Mai 1924.)

nomene. Sollen aber mit der Massenfirma „Okkultisten" Dunkelheitsfanatiker
gemeint sein, die auf dem Herd der Unbildung ihr Süppchen
kochen, moralische Dürrkräutler, die „gern in Schleier hüllen,
was nackt sich selbst verriet"; dann möchte man einen kühnen Gegentitel
für sich in Anspruch nehmen, möchte weniger Okkultist als
Pleinairist, Illuminist, Eklairist genannt werden. Die neuen Vorgänge
aus dem Dunkeln weg ins hellste Licht zu rücken: dahin gerade geht
unser Weg. Solchem Ziele wird in Kürze die Gründung einer Gesellschalt
für experimentelle parapsychische Forschung in Wien dienen.
Und nur in dieser Absicht auch werden hier neue persönliche Erlebnisse
okkulter Art, aufrüttelnd in ihrer grandiosen Unerklärbarkeit,
zur allgemeinen Diskussion gestellt.

Das geleugnetste Wunder vielleicht ist die „Levitation": ein Medium
erhebt sich von seinem Sitze in die Luft, schwebt entgegen dem
Gesetz der Schwere frei im Raum. Ich habe in wiederholten Sitzungen
unter Leitung des Primararztes Dr. Edmund Holub Gelegenheit gehabt
, dieses Phänomen von dem jungen Willy Sch. jiberboten zu
sehen. Das Versuchszimmer wird abgedunkelt, die Teilnehmer bilden
eine Kette im Halbrund; den Kopf dieser Kette, gewissermaßen ihre
lAgraffe bildet der Platz des Mediums. Willy Sch. fällt auf seine
*Weise rasch automatisch in Trance. In der Trance bindet er seine
Füße mit Stricken zusammen, besteckt seinen Körper vom Haar bis
zu den Zellen mit selbstleuchtenden Nadeln, befestigt vor den zusammengebundenen
Sohlen eine Leuchtplatte: der ganze Leibesumriß
leuchiet jetzt, jede Bewegung zeichnet sich flimmernd ab. Nachdem
er aus den Anwesenden zwei Kontroliore bestimmt hat, die rechts
und links von ihm Platz nehmen, um seine Hände zu halten (ich
selbst habe dieses Prüferamt wiederholt versehen), beginnt mit gesteigerten
, leuchtenden Atemstößen der kräftesammelnde Akt; gelegentlich
geht ein Ruck durch den hypnotisierten Körper, als stieße ein
unterirdischer Wüle ihn von der Erde weg. „Kontroliore auf die
Sessel", befiehlt das Medium flüsternd. Während wir, rechts und
Jinks von ihm, auf die Stühle steigen, wird die Berührung seiner
Hand lockerer, nur noch sein kleiner Finger streift jetzt an unsere
Handflächen. Mit einem unnennbaren, ganz jähen Eindruck des
Leichterwerdens, der den Kontrollierenden das Gefühl einer aufsteigenden
Nebelwolke vermittelt, hebt sich der Mensch mit einemmal
in die Luft; er hängt flimmernd in der Luft wie ein Flöckchen. Die
Stoppuhr beginnt, außerdem zählt der Versuchsleiter die Sekunden
des Schwebens laut aUS* 21, 22, 2 3. Da gibt der Schwebende sich,
stöhnend und jsuchzend zugleich, einen gewaltigen Auftrieb: er
preßt die Luft wie ein Schwimmer unter sich, er reißt sich stoßartig
mit flügelnden Händen höher. Schon müssen wir Prüfer, obwohl wir
auf den Stühlen stehen, die Arme recken, um ihm nachzukommen;
aber jetzt legt er unser beider Hände hoch oben ineinander, zum Beweise
, daß er frei, ohne jede Berührung schwebe. Fast unter der
Zimmerdecke liegt der leuchtende menschliche Körper, wagrecht aus-


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