Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 315
(PDF, 233 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Grunewald: Oeoknomie der Forschung.

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Fürwahr ein recht kümmerliches Resultat einer Wissenschaft,
die bereits vor fünfzig Jahren die Frage der Existenz einer Geisterwelt
im positiven Sinne glaubte gelöst zu haben. Diese Dürftigkeit
habe ich recht tief empfunden, als ich im Januar in Dänemark in
verschiedenen Vorträgen über den Warschauer Kongreß referiert habe.
Kein Wunder auch, daß sich die Mehrzahl der Mitglieder von im
wesentlichen eine gesunde wissenschaftliche Richtung verfolgenden Vereinigungen
gar nicht zufrieden mit diesem recht «eigentlich seelenlosen
Ergebnis gezeigt hat.

Doch da es ungewöhnlich veranlagte Menschen, die wir Medien
nennen, nun einmal gibt und dadurch bedingte mediumistische Erscheinungen
, so ist damit allein schon die Berechtigung der diese beobachtenden
und studierenden Wissenschaft der Parapsychologie erwiesen
, ganz unabhängig davon, zu welchen Resultaten sie bisher gelkommen
ist und weiter kommen mag. Die wahre Wissenschaft als
solche hat nur das eine Interesse, das Gegebene zu beobachten und in
seinen inneren Beziehungen zu erforschen. In früheren Zeiten genügte«
es, wenn der Jünger der Wissenschaft, so wie es heute meist jeder
Dilettant noch tut, einem rein ästhetischen Antrieb folgend, sich
im wesentlichen spielerisch seinen Forschungen und Spekulationen hingab
. Längst aber und ganz besonders in unserm hastigen Zeitalter
der Technik ist das anders geworden, so daß »die Ausübung einer
Wissenschaft stets auch mit einer ernsten sittlichen Forderung nach
Weiterentwicklung derselben verbunden ist, ganz gleich wieder, zu
welchen Endergebnissen sie führt. Dies gilt allerdings wohl mit einer
Einschränkung, indem sich deutlich zeigt, daß gerade heute vor allem
die Wissenschaften hoch gewertet und gefördert werden, die vorwiegend
mit der Technik in engerer Beziehung stehen und deren voraussichtliche
Resultate in erster Linie für das praktische Leben von
Bedeutung erscheinen.

So ist heute jeder Wissenschaftszweig einfach gezwungen, seine
Arbeiten auch von ökonomischen Gesichtspunkten leiten zu lassen. Die
vorliegenden Aufgaben und gesteckten Ziele müssen mit einem geringst
möglichen Aufwand an Energie und Zeit gelöst werden.

Wie steht es nun in Bezug darauf mit der Parapsychologie und
im speziellen mit der experimentellen Erforschung der physikalisch-
mediumistischen Erscheinungen oder, um einen "neuerdings einge-
führten Ausdruck zu gebrauchen, der paraphysischen Erscheinungen?
Wird auf diesem Gebiete zur Zeit wirklich ökonomisch gearbeitet?

Ich will im folgenden versuchen, auf Grund der durch meine Beteiligung
an den bisherigen beiden internationalen Kongressen für
parapsychologische Forschung und verschiedene Auslandsreisen ge-
sammelten Erfahrungen, sowL auf Grund meiner eignen experimen-
teilen Arbeiten und des Studiums der Literatur die Frage möglichst
unter Berücksichtigung der gesamten internationalen Forschung kurz
zu behandeln, um sie später in einer etwas umfangreicheren Arbeit
eingehender zu besprechen.


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