Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 317
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Grunewald: Oekonomie der Forschung.

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noch zum Teil von Männern, die zu Beginn der Kontrolluntersuchungen
ihre Hand für des Mediums Echtheit ins Teuer gelegt hätten.
So traurig es ist, sie ließen sich zuletzt überstimmen und beeinflussen
von der negativen Einstellung der IN ichtsachver ständigen.

Warum hat man nun in den vier angeführten Fällen die Medien
den Händen von an sich wohl hervorragenden, im übrigem auf dem Gebiet
der Parapsychologie so gut wie gänzlich unerfahrenen Gelehrten überlassen
, ^\o man doch selbst schon mit vorläufig genügender Sicherheit
sich von der Echtheit ihrer Phänomene vergewissert hatte? Ganz einfach
, um möglichst schnell einen großen Sprung vorwärts zu machen
und der Parapsychologie an den Hochschulen mit einem Schlage zur
endgültigen Anerkennung zu verhelfen. Man wollte also möglichst
ökonomisch vorgehen, mit einer einzigen ruckartigen Anstrengung ein
hochstehendes Ziel erreichen. Das gänzlich negative Ergebnis in allen
vier Fällen zeigt wohl klar genug, daß man vom ökonomischen Gesichtspunkt
aus gänzlich verkehrt gehandelt hat.

Man hätte es also anders machen müssen. Wie aber nun? Um
einen Weg zur Lösung zu finden, erscheint es mir nötig, einen Augenblick
rückwärts zu schauen in der Entwicklungsgeschichte der experimentellen
Parapsychologie und das noch einmal zu bedenken, was ich
eingangs meiner Ausführungen gesagt habe. Das was in den letzten
Jahren bezüglich der genannten Medien passiert ist, ist doch seit den
Zeiten der Dialektischen Gesellschaft und seit Crookes die Hegel gewesen
. Es ist jedes bedeutende echte Medium einmal oder des öfteren
erwiesenermaßen oder vermeintlich bei schwindelhaften Manipulationen
ertappt und jedesmal auf Grund einer solchen Entlarvung in der
großen Oeffentlichkeit der Stab über die Realität aller mediumi-
siischen Phänomene gebrochen worden.

Es gilt demnach zu vermeiden, daß einmal von sachverständiger
Seite als echt erkannte Medien von Seiten Unerfahrener, mögen dies
nun anerkannte Gelehrte sein oder nicht, plötzlich „entlarvt" werden
können. Dadurch wird erstens vermieden, daß den Gegnern der Parapsychologie
neues Material an die Hand gegeben wird zur scheinbaren
Rechtfertigung ihres Standpunktes und zweitens, was in meinen Augen,
der ich im wesentlichen nur am tiefern Studium der Phänomene interessiert
bin, noch weitaus wichtiger erscheint, daß die Medien durch
solche Entlarvungen auf längere Zeit oder dauernd unbrauchbar gemacht
werden für weitere Untersuchungen. Bei der Kostbarkeit der
Medien sollten wir doch alles aufbieten, um zu vermeiden, daß sie
durch Ueberlassung an Dilettanten und Unerfahrene verdorben werden.

Wie läßt es sich nun aber verhüten, daß die Medien unsachgemäß
behandelt und beurteilt werden? Da ist zunächst, sofern man glaubt,
der Parapsychologie in oifiziellen wissenschaftlichen Kreisen möglichst
bald zur Anerkennung verhelfen zu müssen, die eine Methode sicher
sehr ökonomisch, die letzthin von Schrenk-Notzing und Geley, ersterer
bei Willy Schneider, letzterer bei Jean Guzik, angewendet haben, indem

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