Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 338
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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338 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1924.)

war alles ruhig. Gegen 3 Uhr durchsuchte er mit einer brennenden
Kerze das ganze Haus, fand jedoch alle Türen gescldossen und bemerkte
weiter nichts Auffälliges. Die Glocke hing am Kloben und war nur durch
eine kurze, nicht straff gespannte Schnur mit dem nahen Winkelhebe]
verbunden. Der Drahtzug selbst war entfernt. i

Da der Freitag gewöhnlich sehr unruhig verlief, so beschloß N.,
sich auf die Lauer zu legen. Er gab an, er wolle sich nachmittags zum
Religionsunterricht fortbegeben, verbarg sich jedoch zwischen i und
3i/2 Uhr in dem im Erdgeschoß befindlichen Zimmer der Haushälterin.
Letzlere (sie war offenbar von dem Plan in Kenntnis gesetzt) wurde
beauftragt, Personen, die zum Pfarrer wollten, abzuweisen. Die Magd,
die ebenso wie die Kinder im Glauben war, daß der Pfarrer ausgegangen
sei, befand sich in der Küche, die Türe hierzu war bald offen,
bald geschlossen. In dieser Zeit ereignete sich nichts. (

Abends gegen 6 Uhr nahm Pfarrer N., um endlich Ruhe zu bekommen
, die beiden Glocken herunter. Die beiden Schnurteile, die
Tücher für abgeschnitten erklärt hatte, wurden gekennzeichnet und
auf bewahi t.

Von dieser Zeit bis Samstag, den 26. Juni, fanden keine Phänomene
statt

Am Samstag, den 26. Juni, hatte die Magd folgendes Erlebnis. Sie
begab sich gegen 10 Uhr zu Bett. Als sie nach ihrem Gebetbuch langte,
vernahm sie Tritte, die sich von der Stiege herab über den Vorplatz
nach der Küche zum Wasserkübel bewegten. Dort machte sich jemand
mit dem Deckel des Kübels zu schaffen, auch hörte sie das Plätschern
im Wasser. Zuerst glaubte sie, es wäre die Haushälterin oder der Sohn
G. Als aber ein starker Schlag gegen ihre Kammertüre erfolgte, wagte
sie nicht miehr allein zu bleiben. Mit einem Regenschirm bewaffnet
ging sie zur Türe der Haushälterin, die bereits im Schlafe lag, um Einlaß
zu bitten. Dort verbrachte sie die Nacht. Der Sohn G., der das
Pochen der Magd hörte, weckte seinen Vater. Letzterer stand auf und
erfuhr den Sachverhalt. Er fand aber alles in Ordnung. Die Tritte auf
der Stiege und das Geräusch in der Küche hatte außer der Magd niemand
vernommen.

Bis Freitag, den 9. Juli war Ruhe.

Am Freitag, den 26. Juli, gegen 8 Uhr, war Pfarrer N. auf den
Friedhof gegangen. Die Haushälterin saß um jene Zeit mit den Kindern
G. und L. im unteren Wohnzimmer. Da kraente ein starker harter
Schlag „wie mit einem Holzscheit" gegen die Türe: G. erschrak heftig,
die Haushälterin blieb ruhig. Der kleine L. öffnete die Türe und rief
hinaus: „Schlag nimmer her!" Die Magd, die sich im Garten nahe beim
Hause befand, hörte den Knaben rufen und kam herbeigeeilt. Den
Schlag hatte sie jedoch nicht gehört. (Türen und Fenster, die nach dem
Gal ten zu führten, waren entsprechend der Jahreszeit und der Beleuchtung
des Vorplatzes wegen häufig geöffnet.)

Es folgte nun eine längere Ruhepause bis Samstag, den 18. September
.


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