Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 340
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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340 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1924.)

liehen Einfluß wollte er zunächst nicht glauben, sondern ho£fte noch
eine Erklärung auf gewöhnliche Weise finden zu können.

Frau B., die Tochter des Pfarrer N., teilte auf Anfrage hin mit:
Sie kam in den Ilerbstferien 1875 vom Institut nach Haus und hörte
wiederholt Schläge, welche im Schlafzimmer des Vaters gegen die westliche
Wand (gegenüber der oberen Glocke) ausgeführt wurden. Diese
waren so stark, daß man glaubte, die Wand würde bersten. Sie erinnert
sich jedoch nicht, daß die Wand Risse bekommen hätte oder daß Tünche
herabgefallen wäre. Es wurde stels gegen die nämliche Wand geschlagen,
etwa 2—3 mal im Laufe des Tages, zu verschiedenen Stunden bei Tag
und bei Nacht, besonders abends, wenn man zu Bett ging. Es erfolgte
immer nur ein heftiger Schlag, mochte jemand in dem betreffenden
Zimmer sich befinden oder nicht. Damals waren jedoch die Erscheinungen
schon im Abklingen. Früher waren Klopflaute viel zahlreicher
und heftiger, auch in anderen Räumen wahrzunehmen.

Während der nämlichen Ferien — leider ist das Datum nicht mehr
feststellbar — trug sich noch ein Fall zu. Sie befand sich mit der
Haushälterin im (unteren) Wohnzimmer. Man war mit Bügeln beschäftigt
und plauderte dabei ruhig miteinander. Da flogen durch das
geöffnete Fenster hintereinander in kurzen Pausen > on der Straße herein
3—4 Steinchen ins Zimmer. Die waren haselnußgroß und eckig. Frau
B. sah sie in der Luft fliegen und auf dem Boden niederfallen. Der
ganze Vorgang dauerte höchstens 1—2 Minuten. Beide blickten sofort
zum Fenster hinaus, sahen aber niemand auf der Straße Sie dachten
nun, die Magd habe von der Waschküche aus geworfen, allein die
Fenster derselben waren geschlossen. Die Haushälterin hatte deutlich
gehört, wie die Steinchen zu Boden fielen. Als beide danach suchten,
waren sie merkwürdiger Weise im Zimmer nicht aufzufinden. Eine
Sinnestäuschung hält Frau B. für ausgeschlossen und weiß sich den
ganzen Vorfall nicht zu erklären. Die Haushälterin war während des
Bügeins ernst wie immer und zeigte nichts Auffälliges in ihrem Verhalten
.

Es mochten also wohl doch vereinzelte Phänomene vorgekommen
sein, die der Pfarrer nicht registriert hat.

In dem Tagebuch finden sich auch einige Bemerkungen, wie sich
der Volksmund jene Spukerscheinungen zu erklären suchte. Die einen
sagten, eine Frau, welche am 21. Mai ein Geschenk in das Pfarrhaus
brachte, habe diese hervorgerufen. Jene Frau war kurz vorher in die
Gemeinde verzogen und war schon früher als Hexe verschrieen. Andere
glaubten, die verstorbene Gattin des Pfarrers sei die Ursache, weil sie
entgegen der örtlichen Gepflogenheit in einem ausgemauerten Grabfe
beigesetzt worden sei und deshalb keine Ruhe fände. Tatsache ist, daß
die 2 Jahre vorher an einem ErstickungsanfalJ plötzlich Verstorbene
an eir^i Freitag oder Samstag beerdigt worden war.

Pfarrer N. bewohnte das Haus von 1871—79, vor ihm i5 Jahre
laug sein Schwiegervater. Nie wurde vordem etwas Auffälliges beobach-


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