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Blacher: Materialisation und Schöpfungsproblem
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Wenn auch in unserem. Falle ein wirkendes Medium nicht mit
Sicherheil festgestellt werden kann, so dürfte doch die spiritistische
Hypothese als unnötig und kaum in Frage kommend auszuschalten sein.
Uebersicht der unruhigen Tage nach den Aufzeichnungen des
Pfarrers.
Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerst.
Freitag
Samstag
Mai
Juni
Juli
23 30
6 13 20 27
4 11 18 25
24 31
7 J4 21 28
5 12 19 26
25 1
8 15 22 29
6 13 20 27
26 2
9 16 23 30
7 14 21 28
27 3
10 17 24 1
8 15 22 29
21 28 4
11 18 25 2
9 16 23 30
22 29 5
12 19 26 3
10 17 24 31
1
2
3
4
5
6
7
August September
8 15 22 I 29 5 12
9 16 23
10 17 24
11 18 26
12 19 20
13 20 27
14 21 28
30
31
1
2
6 13
7 14
8 15
9 16
3 10 17
4 11 18
Die unruhigen Tage sind durch stärkeren Druck hervorgehoben Es
sind vornehmlich Freitag und Samstag.
Materialisation und Schöpfungsproblem.
Von Professor C. Blacher -Riga.
Durch die Forschungen der Neovitalisten (Driesch, Uexküll u. a.,
wie auch Bergson) hat die Darwinsche Entwicklungs- und Selektionstheorie
viel von ihrem Ansehen zugunsten der Epigenese eingebüßt. Es
scheint doch die Annahme, daß die Entstehung von Arten nur durch
natürliche Zuchtwahl, d. h. Einwirkung von außen erklärlich sei, nicht
mehr als die allein richtige zu gelten. Neues Forschungsmaterial deutet
immer klarer darauf hin, daß einje Entstehung neuer Arten auch auf
direkterem Wege durch eine zielstrebig arbeitende Schöpfungskraft
möglich ist, daß also auf diese Weise dort ähnliche Arten an rver-
schiedenen Stammbäumen auftauchen können, wo die Aehnlich-
keit sich gewissermaßen als Produkt einer Zweckschöpfung der Natur
ergibt, veranlaßt durch zu erwartende oder angetroffene ähnliche
Lebensbedingungen. Diese Aehnlichkeit wäre also nicht das nachträgliche
Resultat einer äußeren Anpassung, es lag vielmehr die Absicht zu
der zweckmäßigen Formgebung bereits im Schöpfungsvorgang1).
In gleicher Absicht mag die Natur die Tiere mit dem wunderbaren Instinkt
ausgestattet haben2). Die Annahme vollständiger Unmöglichkeit
mediumistischcr (epigenetischer) Schöpfungen wird auf diese Weise in
gewisser Hinsicht erschüttert, obgleich es bis zum >ollen Verständnis
derselben noch sehr weit sein mag. Nun findet sich im Januarheft der
„Psychischen Studien" 1922 in der Inhaltsangabe einiger Hefte der
„Recherches metapsychiques" ein Hinweis auf eine Betrachtung Geleys,
in welcher die Auffassung Schopenhauers und anderer früherer Philo-
*) Lamarck sprach es bereits deutlich aus. Man lese außerdem nach
bei Driesch, „Philosophie des Organischen", H e r t w i g, „Allgemeine
Biologie" und „Abwehr des Darwinismus", Uexküll, „Theoretische Biologie
, D a c q u e, „Vergleichende biologische Formenkunde der fossilen
niederen Tiere" (Keferat in der „Umschau" 1921, Nr. 31.)
2) Bergson, „Schöpferische Entwicklung".
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