Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 351
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Neumann: Ueber Versuche mit dem Medium Guzik in Baden-Baden. 351

Stücke gegenüber der aufs feinste verstäubten Graphitmasse der metapsychischen
Erscheinung. Es ist mir vorläufig nicht möglich, dieses
Phänomen zu deuten.

Das ist im großen und ganzen das Ergebnis der Baden-Badener
Sitzungen mit Guzik. Ueberwältigend sind die eben geschilderten
Phänomene nicht, zumal wenn man dagegen die früheren Leistungen
Guziks in Warschau und in Paris vergleicht. Aber das ist für den
Nachweis parapsychischer Vorgänge auch gar nicht nötig. Sobald einwandfrei
nachgewiesen ist, daß sich irgendein Gegenstand ohne Einwirkung
der uns bisher bekannten physikalischen Kräfte auch nur
einen Zentimeter weit fortbewegt, dann kann es keinen Zweifel mehr
an den von der Parapsychologie behaupteten Tatsachen geben.

Leider sind bei Guzik vorläufig die Versuchsbedingungen, die er
für das Hervorbringen seiner Phänomene braucht (Dunkelheit oder
mattes Rotlicht), dem einwandfreien Beobachten dieser Erscheinungen
so hinderlich, daß man schon außergewöhnliche Dinge sehen muß, um
von der Stärke seiner Mediumität überzeugt zu werden.

Dafür ist Guzik aber sonst ein bequemes Medium. Er braucht
kein Kabinett, läßt sich festhalten und verlangt nicht, daß sämtliche
Teilnehmer Kette bilden. Wir hatten öfters Personen außerhalb des
Kreises und erzielten denroch Phänomene. Wogegen er (im Gegensatz
zu manchen anderen Medien) protestiert, das sind helleres Licht und
das plötzliche Einschalten von Beleuchtung. Aus diesem Grunde sind
auch Blitzlichtaufnahmen bei ihm nicht möglich. Er bekommt, wie
ich mich bei zwei Ueberrumphmgsversuchen durch Lichtanknipsen
überzeugt habe, dabei shocka*tige Zustände, die ihn zu weiteren
Sitzungen unbrauchbar machen. Hier kann durch richtige Erziehung
viel erreicht werden.

Es ist hier nicht der Ort, ausführlich über das Wesen des Trancezustandes
sich zu verbreiten. Das soll an anderer Stelle geschehen.
Betonen will ich nur, daß bei vielen Medien das Einschlafen der oberbewußten
Persönlichkeit notwendig ist, um die volle Wirksamkeit der
Trancepersönlichkeit (Parapsyche, Intelligenz» Operatoren, Kontrolle,
Dämon und ähnlich genannt) hervorzurufen. Dazu ist aber eine ruhige
und harmonische Stimmung notwendig.

Bei den Badener Versuchen mit Guzik konnte ich feststellen, wie
schwer es für die Teilnehmer einer parapsychischen Sitzung ist, ein
zweckmäßiges Verhalten an den Tag zu legen. Und zwar gilt das sowohl
für diejenigen, die bereit sind, die Phänomene gläubig und
wohlwollend zu erleben, als auch für die überkritischen Zweifler, die
entschlossen sind, nichts gelten zu lassen, alles für Schwindel oder
Massensuggestion zu erklären und das Medium auf jeden Fall als Betrüger
zu entlarven.

Die ersteren, die Gutgläubigen, stören die Sitzung, indem sie bei
jeder subjektiven Erscheinung, bei jedem Knacken der Möbel oder des
Fußbodens, bei jeder entoptischen Lichtempfindung erregt auffahren
und schon die „übernatürlichen" Kräfte am Werke sehen. Dadurch

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