Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 379
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Vom Büchertisch.

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der Nähe ist; oder es werden vorhandene Instrumente gespielt, ohne
direkte Tätigkeit des Mediums, wie dies in Sitzungen mit D. D.
Home beobachtet wurde oder Med.en spielen automatisch ein Instrument
, wie z. B. der Pianist Aubert.

Nun kommen aber musikalische Phänomene vor, welche mit einem
Todesfall zusammentreffen. Auch an Spukorten wird mitunter
rätselhafte Musik gehört.. An Sterbebetten wird öfter Musik
vernommen, manchmal nur von dem Sterbenden, manchmal von allen
Anwesenden. Musikalische Phänomene sind auch n a c h e nem Todesfall
gehört worden, wo sie den Charakter einer spiritistischen Identifikation
annahmen.

Der Autor bespricht dreißig Fälle solcher Manifestationen,
die sehr interessant sind und auch den skeptischen Leser in Erstaunen
setzen müssen, da die natürlichen Erklärungen in den meis.en Beispielen
unmöglich zu konstruieren sind. In den Schlußfolgerungen
weist Bozzano darauf hin, daß, wenn es sich um mediumlstisehe Phänomene
handelt, die Frage offen bleibt, ob das Phänomen animi-
stisch oder spiritistisch zu erklären ist. Anders verhält es sich aber
mit jenen Manifestationen, bei welchen kein Medium im Spiel ist.

In Fällen von musikalischen Phänomenen an Spukorten z. B.
treffen wir auf Umstände, welche die Halluzinationstheorle ausschließen
, da die Perzipienten oft gar nicht wissen, daß der Ort des
Spuks verdächtig ist und verschiedene Personen unabhängig voneinander
das musikalische Phänomen hören. Man denkt viele cht an eine
Erklärung durch Psychometrie, abei dieser tritt der Umstand entgegen,
daß mitunter die Musik in der Entfernung von dem Ort vernommen
wird und sie verstummt, wenn man sich demselben nähert. Bozzano
ist der Ansicht, daß auch hier die spiritistische Hypothese
die einzig mögliche und befriedigende Erklärung gibt.

Für jene Klasse der Manifestationen transzendentaler Mus k, welche
nicht mit einem Todesfall in Verbindung gebracht werden können
oder mit anderen Umständen, welche auf äußere Ursache i schließen
lassen, erkennt auch der Autor an, daß sie die Kritik zu dem Einwand
berechtigen, in das Gebiet der Halluzinationen verwiesen zu
werden. Aber es ist zu bemerken, daß die Phänomene der transzendentalen
Musik nicht auf diese Kategorien allein beschränkt sind.
Diese Kategorie ist nur ein Zweig des ganzen Komp exes dieser Manifestationen
, und es ist wohl denkbar, daß auch in den Phänomenen
dieser Kategorie dieselbe Ursache herrscht, wie bei den übrigen.

Was nun die Phänomene betrifft, welche sich als transzendentale
Musik am Sterbelager oder nach dem Tode einer Person
einstellen, so sagt Bozzano: „Mit diesen Tatsachen trit man ganz in
die Domäne der spiritistischen Erklärung. Die Fälle sind zahlreich
und schließen definitiv die gegenteiligen Hypothesen aus. Vor allem,
weil diese musikalischen Manifestationen oft kombiniert sind mit Erscheinungen
von Verstorbenen am Totenbett und häufig zur Identifizierung
beitragen. In diesem Falle ist man zu dem Schlüsse berechtigt
, daß die Hypothese, welche die Erscheinungen erklärt, auch
zur Erklärung der musikalischen Manifestation dient. Ferner, weil die
Hypothesen der Suggestion, der Autosuggestion und Halluzination
durch die Gruppe der „kollektiven Perzeptton" ellnrniert wurden und
endlich durch den Umstand, daß in den meisten Fällen der Sterbende
an der kollektiven Perzeption der transzendentalen Musik nicht teilnimmt
. Der letztgenannte Umstand schließt jede Möglichkeit aus,
die Tatsachen durch eine Halluzination zu erklären, welche ihren
Ursprung iu der Mentalität des Sterbenden hat, und sich dann telepathisch
auf die Anwesenden übertragen hätte.

Diese Schlußfolgerungen werden noch verstärkt durch jene Fälle
der transzendentalen Musik, welche sich nach einem Todes-


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