Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 392
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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392 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 6. Heft. (Ju:J 1924.)

durchgeführten Ausgestaltung von allergrößter Bedeutung, da es technisch
ganz leicht möglich ist, alle an und in den Gefäßen notwendigen
Messungen vollständig automatisch durchzuführen und ihre Ergebnisse
fortlaufend aufzuschreiben.

Aber nicht nur in physikalischer und technischer Beziehung wird
die vorliegende Untersuchung wichtig und anregend sein, sondern auchl
bezüglich der Frage der Ausbildung der Medien. Die Parapsychologic,
oder anders gesagt, die Wissenschaft des Mediumismus, wird erst dam
zu einem geregelten Wissenschaftsbetrieb gelangen, wenn die Leistungen
der Versuchspersonen sich zuverlässiger gestalten werden. Das
wird sich erreichen Lassen, wenn die Medien lernen werden, ihre Fähigkeiten
unter ihren Willen zu zwingen, wenn sie sich mit andern Worten
zu Magiern entwickeln. Dann wird es auch möglich sein, mehr und
mehr die Untersuchungen physikalischer Phänomene ins Laboratorium
zu verlegen und den Zeitpunkt und die Häufigkeit ihres Eintretens
zu bestimmen.

Zum Schluß noch etwas über den objektiven Wert des oben gegebenen
Tatsachenberichtes. Es sind hier Versuche mitgeteilt, deren
Anfang bereits i5 Jahre zurückliegt und deren Abschluß vor io Jahren
zustande kam. Zur Abfassung seines Berichtes stand dem Vortragenden
nichts weiter zur Verfügung als die an sich sehr ausführlich und gewissenhaft
geführten Versuchsprotokolle, Zuckerstückc, Restsubstanzstücke
und HiJfsWerkzeuge, wie Wage und Glasgefäße, dazu im übrigen
seine Erinnerung an die verhältnismäßig fernliegende V^rsuchsperiode.
Er gesteht unumwunden, daß er sich bei Durchsicht der Versuchsprotokolle
mehrfach in einer eigenartigen Situation befand, in der seine
Einstellung vollkommen schwankend wurde und er nicht wußte, ob
er die in den Protokollen mit viel Weitschweifigkeit behandelten Tatsachen
wirklich als mediumistische Leistungen oder als solche eines
durch mehrere Jahre hindurch fortgesetzten, raffinierten Betruges ansehen
sollte.

Denn so ziemlich alle entscheidenden Tatsachen lassen sich durch
betrügerische Vertauschung der Zuckerstücke erklären. Ebenso kann
sich der Leser der Protokolle in ihrer Urschrift mit weitgehender Berechtigung
gestatten, gewisse Veränderungen im Gewicht und an den
Verkittungen der Gefäße auf betrügerischen Eingriff der Versuchsperson
zurückzuführen.

Jedenfalls sind solche Annahmen für den •fernstehenden Dritten
insofern zulässig, als gewisse entscheidende Tatsachen in vorstehenden
Versuchen gänzlich unerwartet waren, auf die der Experimentator nicht
eigentlich vorbereitet, im gegebenen Augenblick nicht eingestellt war,
so daß man ihm für diese Fälle Mangel an Aufmerksamkeit oder kurzzeitige
Unterbrechung derselben vorwerfen kann. Den Gegenbeweis,
daß diese Annahmen unberechtigt seien, kann eben der Berichterstatter
heute objektiv nicht mehr führen.

Wenn der Vortragende so offen über diese Fragen spricht, so tut
er es, um zu zeigen, wie er heute selbst zu seiner eigenen Arbeit steht,


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