Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 402
(PDF, 233 MB)
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402 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1924.)

messen ist1) und die ich daher absichtlieh nicht benutzt habe. Das
vom Grafen Larisch berichtete Erlebnis fällt äu£ jeden Fall in die
gleiche Kategorie wie der ropetrick.

Hans Heinz Ewers erwähnt in seinem Buch „Indien und Ich"
(9. AufL o. J., S. 108/09) sowohl den Mangotrick wie das Seilexperiment
. Letzteres, das er offenbar nicht selbst gesehen hat, bezeichnet
er als den „berühmten Trick des Abhiradana". Was er damit meint,
vermag ich nicht zu sagen.

Einige weitere Berichte über das Seilkunststück entnehme ich
einem Aufsatz von Franz Farga (Genf) im „Deutschen Abendblatt"
(Abendausgabe des „Deutschen Tageblatts", Berlin), 1922, Nr. 110.
Leider hat er seine Quellen, aus denen er geschöpft hat, nicht immer
genannt, und auf eine dahingehende Anfrage ist Herr F a r g a die Antwort
schuldig geblieben.

Farga schreibt: L. Nicholl berichtet aus Ceylon vom
6. Februar 1919: „Ein Hindu und sein kleiner Junge kamen vor das
Hotel Galle-Face in Colombo und ließen sich am Straßenrande nieder.
Nach einer Weile entrollte der Hindu ein langes, ziemlich dickes Seil,
das um seinen Oberkörper gewickelt war. Er warf es in die Höhe, und
zu unserer größten Verblüffung blieb das Seil kerzengerade aufrecht,
nur am obersten Ende war es leicht gekrümmt, während das andere
Ende, etwa anderthalb Meter, am Boden gerollt blieb. Der kleine
Junge kletterte an dem Seil in die Höhe, und als er wieder herabkam,
fiel das Seil in sich zusammen. Der Hindu rollte es langsam um seine
Brust, wobei er sich um die Zuschauer gar nicht kümmerte. Wir
waren unser acht Europäer." Etwas einfacher, fährt Farga fort,
klingt folgende Zeugenaussage, die von dem Seeoffizier M. W. Hunter
stammt und in der „Daily Mail" veröffentlicht wurde: „Ich befand
mich an Bord des WhitHebarn aus Glasgow, in der Reede von
Kalkutta. Eines Sonntags im November 1917 kam ein Hindu mit zwei
Kindern auf das Schiff. Offiziere und Mannschaft stellten sich im
Kreise um ihn auf. Der Hindu bat sich ein Wollknäuel aus, den er
auf den Boden legte, worauf er ein Ende des Fadens so hoch emporhielt
, als es möglich war. Der Wollfaden blieb dann steif und aufrecht
, wie ein Metalldraht. Als ihn aber ein Matrose anrührte, wurde
er sogleich geschmeidig und fiel zu Boden."

Im ersteren Falle (Nicholl) haben wir es offenbar mit der Tricknachahmung
des Seilexperiments zu tun, auf welche wir früher (a. a.
O.) ausführlich eingegangen sind. Auch Farga kommt zu dieser
Auffassung und meint auch im Falle Hunter, der Hindu habe den ihm

*) Z. B. von Asturel, Falkenau, Krauß, Körmann, Wiedemann u. a.
Dasselbe gilt von Kellars und H, Hensoldts angeblichen Erlebnissen;
über erstere siehe z. B. Uriarte, Die Magie des XIX. Jahrhunderts.
Berlin-Leipzig-Neuwied (1896), S. 143 ff.; über letztere die „Oceult Review
", Dez. 1905, mit abfälliger Kritik sogar von okkultistischer Seite im
„Light" vom 13. 12. 1905 und „Annales des Sciences Psychiques", 1906r
Jan., S. 48. ff. Hensoldt behauptet, das Seilexperiment viermal gesehen,
zu haben. Seine Unglaubwürdigkeit wird ihm a. a.O. nachgewiesen.


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