Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 405
(PDF, 233 MB)
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Klinkowstroem: 'indische Gauklerkünste. 405

da war. Dann kletterten sie an dem Tau in die Höhe." Auch dafür
weiß der Verfasser keine Erklärung.

Graf Luckners Erzählung leitet uns zum Mangotrick über.
Eine Erklärung dieses Kunststücks, die der von Karl Hagemann gegebenen
ähnelt, gibt das Pariser „Journal du Magnetisme et du
Psychisme experimental", Januar iqi5, S. io/n. „Der Mangobaum",
so heißt es da, „ist ein zur Familie der Terebinthinen gehöriger Baum,
der in tropischen Ländern zu Hause ist. Seine Früchte sind Steinfrüchte
von grüner oder gelber Farbe und von der Größe kleiner
Melonen. Diese Frucht enthält einen großen (länglichflachen) Stein.
Es muß beachtet werden, daß die (lederartigen) Blätter und Stiele des
Mangobaums die Eigenschaft haben, sich zusammenfalten zu lassen
ohne zu brechen. Sie nehmen nachher wieder ihre alte Form an,
ohne daß Spuren der Faltung zurückbleiben. Diese Eigenschaft wird
von dem Fakir ausgenützt, um seinen Trick auszuführen. Der Fakir
zeigt bei seiner Vorftihrung dem Publikum einen Mangokern ,und
bittet die Zuschauer, ihn genau zu untersuchen. Dann verkündet er,
daß er versuchen wolle, Jen Kern zum schnellen Keimen zu bringen.
Nachdem die Zuschauer sich davon überzeugt haben, daß der Kern
nicht irgendwie präpariert erscheint, pflanzt der Gaukler ihn in den
Sand. Sodann bedeckt er die Stelle mit einem Tuch, unter welches
er seine Hände steckt, um, wie er sagt, den Kern mit seinem magnetischen
Fluidum zu imprägnieren. Nach einigen Minuten, die mit dem
Murmeln von Beschwörungsformeln ausgefüllt sind, nimmt der Fakir
das Tuch fort, und zum allgemeinen Erstaunen zeigt sich bereits ein
kleines Mangopflänzchen, das aus «dem Sande herausgewachsen ist. Der
Fakir wiederholt dasselbe Manöver, und nach einigen Augenblicken
ist das Pflänzchen bereits zu einem richtigen kleinen Strauch gediehen
, der bisweilen mehr als i m Höhe erreichen kann. Wer die
elastischen Eigenschaften des Mangobaums nicht kennt, steht vor einem
Rätsel." Die Erklärung ist kurz die folgende: „Der Fakir hat einen
Mangokern ausgehöhlt. Er hat ferner einen Mangostrauch abgeschnitten
, den er, dank der erwähnten Eigenschaften dieser Pflanze, so weit
zusammenfalten kann, daß er in dem ausgehöhlten Kern versteckt werden
kann. Dann bat der Fakir die Höhlung des Kerns so sorgfältig
verschlossen, daß das Publikum nicht auf den Gedanken einer Präparierung
des Kerns kommen kann. Der Rest des Experiments ^st
leicht \erständlich: nach Versenkung des Kerns in den Sand öffnet
der Gaukler den Kern unter dem Tuch und läßt so allmählich den
Mangobaum wachsen/*

Es leuchtet ein, daß man den Mangotrick sehr selten in Europa
zu sehen bekommen wird, da den europäischen Zauberkünstlern diese
Pflanze hier nicht zur Verfügung steht. So ist denn auch der Mangotrick
, den H. F. C. Suhr in seinen „Mephisto-Scherzen", Stuttgart
1900, S. i49/5o, beschreibt, nur eine für die Varietebühne zugeschnittene
Nachahmung, die mit drei künstlichen Mangopflanzen in verschiedener
Größe, mit einem innen und außen mit schwarzem Samt


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