Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 406
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0432
406 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1924.)

ausgekleideten Kasten und mit schwarzen Draperien arbeitet. Wie mir
aber von verschiedenen Seiten mitgeteilt worden ist, u. a. von Dr. Sün-
ner, haben indische Gaukler auch auf europäischem Boden den Mango-
trick gezeigt, so eine Hagenbeck-Trupp© in Straßburg im Sommer
1904, und später in Berlin und Köln (Hagenbecks Indien-Schau).

Auch Kronprinz Rupprecht von Bayern beschreibt den
Mangotrick, das Korbstechen und andere Tricks in seinen „Reise-
Erinnerungen aus Indien' 4(Kempten 1922), die er dort im Jahre 1898
sah. Er ließ sich den Mangotrick in seinem Zimmer vorführen. „Ich
hätte an Hexerei glauben können, hätte nicht das Licht meiner Kerzen
mir an den Schattenrissen verraten, daß von Anfang an in <dem
roten Tuche (mit welchem nämlich der Inder mit Hilfe eines kleinen
Rohrgestells den Blumentopf mit dem eingepflanzten Mangokern verdeckt
hatte) gerollte Mangozweige versteckt waren," sagt der Prinz,
damit eine gute Beobachtungsgabe verratend. Das Seilkunststück kennt
der Prinz nur als eine Fabel, über deren hohes Alter er sich als gut
orientiert erweist.

Aehnlich wie Kronprinz Rupprecht erklärt Major Branson in
seinem oben erwähnten Büchlein dien Mangotrick. Branson hat seinem
Buch zwei photographische Aufnahmen dieses Tricks beigegeben, deren
eine das erste Stadium zeigt: ein kleines Zelt, bestehend aus drei
Bambusstäben mit darüber befestigtem Tuch, unter welchem der Man-
goslein in den Sand versenkt ist; das zweite Bild zeigt das fertige
Mangobaumchen. Branson hat die Vorführimg seines „alten Freundes
", des 87 jährigen Wandergauklers Shah Mahommed photographier
t. Der Gaukler hat zusammengerollte Mangozweige verschiedener
Größe in seinem Tuch, die er unter dem kleinen Zelt geschickt zu vertauschen
weiß. Der Verfasser weist darauf hin, daß diese Gaukler
zuweilen als letztes Stadium ein Mangobäumchen mit reifen oder unreifen
Früchten zeigen. Da der Mangobaum in den Monaten Januar
und Februar keine Früchte trägt, so fordert Branson die Beobachter,
die seine Erklärung nicht gelten lassen wollen, auf, sie möchten in
diesen beiden Monaten dem Gaukler goldene Berge für die Darstellung
eines Mangobäumchens mit Früchten versprechen. Sie würden
sich dann davon überzeugen können, daß keine „magischen Kräfte"
dabei im Spiele seien und würden ihr Gold behalten.

Branson hat in seiner sehr interessanten Schrift auch eine
ganze Anzahl weiterer indischer Taschenspielertricks beschrieben und
mit Zeichnungen erklärt. Das Können der indischen Magier steht nach
seinem fachmännischen Urteil weit unter dem ihrer europäischen
Kollegen, und es sei nur dem suggestiven Zauberwort „Indien" zuzuschreiben
, daß sich diese primitiven Tricks in aller Welt eines solchen
Rufes erfreuten.

Einen weiteren Beitrag zu unserem Thema finde ich in einem
unlängst erschienenen sehr lesenswerten Buche von Dr. Ferdinand


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0432