Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 420
(PDF, 233 MB)
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420 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1924.)

der Insektenpuppe und bei der Teleplasmabildung vergleichen lassen
und daß jeder Vergleich zwischen beiden cum grano salis aufzufassen
ist. Ich habe mich mehr gegen die Form gewandt, die sein Vergleich
in den Köpfen vieler Okkultisten angenommen hat.

Ganz stimme ich aber mit Herrn Dr. Gelev überein in seiner An-
sieht über die Bedeutung der Teleplasmabildung für die Probleme des
Vitalismus: sie scheint mir eine starke Stütze für die Auffassung zu
bilden, dafS das Psychische eine formbildende Gewalt am organischen
Bestehen besitzt. C. Zimmer.

Zur Frage: Animismus—Spiritismus.

Ein mir befreundeter protestantischer Geistlicher hatte einen medial
veranlagten Bruder, der bisweilen unvermittelt in Trance fiej( und
aus dem dann verstorbene Personen sprachen, die in enger Beziehung
zu dem Geistlichen gestanden hatten oder zu seiner Gedankenwelt standen
. So manifestierte sich einmal ein Bruder, der sich das Leben genommen
hatte, ein andermal eine Intelligenz, die sich in ein längeres
theologisches Gespräch einließ und die mein Freund unwidersprochen
als Geist Calvins anredete. In einem anderen Falle schrieb ein in einer
fremden Stadt wohnendes Medium, das ihm völlig unbekannt! war,
an ihn, sie werde wiederholt von einem Geist bedrängt, der ihn durchaus
zu sprechen wünsche. Er folgte dem Rufe und nahm durch Vermittlung
des Mediums einen Auftrag entgegen, der ihm unbekannten
Familie des betreffenden, ihm ebenso unbekannten Verstorbenen irgendeine
Nachricht zu übermitteln.

Einzelheiten sind belanglos.

In den beiden ersten Fällen liegt eine animistische Deutung nahe,
während eine solche in dem dritten Fall Schwierigkeiten bereitet. Denn
warum dieser Umweg? Warum wird hier die Vermittlung eines Geistlichen
in Anspruch genommen, der weder zu der Sache noch zu dem
Medium noch zu einer der sonst beteiligten Personen in irgendeiner
Beziehung stand? Welche ungezwungene Erklärung will man diesem
Vorfall geben, wenn nicht die, daß die Intelligenz ihrer Mitteilung
an die Hinterbliebenen einen besonderen Nachdruck verleihen wollte?
Hier hätte also die spiritistische Deutung jedenfalls den Vorzug der
Einfachheit.

Es erhebt sich aber die Frage, ob es überhaupt notwendig ist, sich
für die eine oder andere Erklärung grundsätzlich zu entscheiden, ob
nicht vielmehr je nach der Lage der Dinge in dem einen Falle die
eine, im andern die andere Erklärung die richtige ist oder doch sein
könnte. Aus der Frage: Animismus — Spiritismus eine Streitfrage zu
machen erscheint um so weniger notwendig und berechtigt, als uns
das Traumleben Analogien in die Hand gibt, indem es in bezug auf
die Ursachen häufig die gleiche Ungewißheit bietet, ohne daß es jemand
einfallen würde, eine grundsätzliche Streitfrage daraus zu machen,
ob Träume etwa durch äußere oder innere Reize entstehen.


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