Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 424
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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424 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft. 'Juli 1924.)

darauf, daß man ihm auf diese Art den Stoff zu eigener Urteilsbildung
etwas niedriger hängt.

Wählen wir dazu aus der reichen Fülle unerquicklicher Ereignisse
, die in den Münchener Neuesten Nachrichten erschienenen kritischen
Aeußerungen eines jungen Mediziners, des Herrn Dr. Rosenbusch
, der die letzte Veröffentlichung des verdienten Erforschers
mediumistischer Phänomene, des Nervenarztes Freiherrn von Schrenck-
Notzing damit an den Pranger zu stellen glaubte.

Das Buch enthält die persönlichen Berichte von einer recht beträchtlichen
Zahl ernsl zu nehmender, öffentlich bekannter Männer,
darunter auch vieler Hochschullehrer, deren wissenschaftliche Beobachtungsgabe
in der Kritik angezweifelt und deren Eintreten für die Echtheit
gewissenhaft erforschter Vorgänge mit wohlwollendem Bedauern
als eine hoffentlich nur vorübergehende Entgleisung quittiert wurde.
Den Befähigungsnachweis für die Berechtigung einer so abfälligen
Kritik an fast sechzig hochgebildeten Männern ist Herr Dr. R. zunächst
noch schuldig geblieben; eigene Arbeiten von ihm auf dem fraglichen
Gebiet sind wenigstens bisher nicht bekannt geworden. Infolgedessen
bewegen sich die Widerlegungen auch nicht in einer ernsthaften Erörterung
des veröffentlichten Tatsachenmaterials, sondern sie
sind ausschließlich ein überlegenes Abtun von hoher Warle herab.
Hängen wir den Zeitungsartikel also etwas niedriger.

Schon die ersten Worte verraten die Absicht des Schreibers. Die
geflissentliche Gegenüberstellung des Einleitungszitales mit dem Wörtchen
, daß es sich um den Bericht wissenschaftlicher Untersucher
des angeblichen Mediums Willi Schneider handle,
wird ohne weiteres als Ironie empfunden, und so ist der Leser im
Stimmung gebracht und in die rechte Aufnahmebereitschaft für das
Nachfolgende. Schon der Eingangssatz beweist also, von welcher Tendenz
das Ganze getragen werden sollte. Außerordentlich geschickt
pickt sich der Artikelschreiber nun zur Erzielung der von ihm gewünschten
Wirkung eine besonders fette Rosine aus dem ganzen
Kuchen heraus. In einem der Sitzungsprotokolle des Buches stand
nämlich zu lesen, daß der Berichtende von der materialisierten
Phantombildung eine Ohrfeige erhalten habe! So aus dem Zusammenhang
des Ganzen herausgelöst und an die Spitze eines Zeitungsartikels
gestellt, verfehlt das seine Wirkung natürlich nicht und läßt ernste
Forscherarbeit als würdelose Kinderei erscheinen. Nun, wer etwas
lächerlich zu machen versteht, darf des momentanen Erfolges unbedingt
sicher sein, aber auch nur dieses. Was wäre nun dazu zu
sagen? Etwa folgendes:

Die Problemstellung für die Forschung war dabei: Läßt es sich
nachweisen, daß in Gegenwart bestimmter Persönlichkeiten, sogenannter
Medien, physikalische Wirkungen auftreten, Gegenstände bewegt
werden, Kraftleistungen vollführt werden und dgl. wie sie sonst nur
durch intelligente Träger lebender Hände und Glieder zustande
kommen und das Ganze unter Versuchsbedingungen, die die beobachtete


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