Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 426
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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426* Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft (Juli 1924.)

primitive Mittel hierfür zur Verfügung. Es könnte mit den Fäusten
an der Tür pauken im Takt vorgeschriebener Musik, es könnte Gegenstände
wegrücken oder durch die Luft tragen, wie Siegfried den
Gunther \or die erstaunte Brünhild hinsetzte, und er würde sich den
Anwesenden durch allerhand Berührungen bemerkbar machen,
die ganz unwillkürlich dieser ganzen Situation entsprechend den
Charakter des Neckischen annehmen müssen. Man vergegenwärtige
sich einmai die übermütige Stimmung in der Freude des Gelingens, die
man in der Rolle des Unsichtbaren selber haben würde. Natürlich
zupft man dann auch einmal einen greisen Gelehrten an seinem grauen
Bart oder fährt einer ehrwürdigen Doktorin der Medizin durch ihr
sorgfältig frisiertes Haar, oder man wird intim urd unter dem Schutz
der Tarnkappe wird die Berührung zu einer von uns allen durchaus
richtig bewerteten neckischen Backpfeife.

Herr Dr. R. darf sich beruhigen, wir haben die Würde des Menschlichen
und Wissenschaftlichen dabei durchaus nicht verletzt gefunden
und nehmen für uns in Anspruch, daß unser Feingefühl für persönliche
Würde durchaus oberhalb der Grenze liegt, unter welcher ihn
ein Mangel so peinlich berühren durfte, wie es in seiner Darstellung
zum Ausdruck kommt. Wie dem auch sei, die Naturwissenschaft kann
Betätigimg an sich unsichtbarer Kraftquellen immer nur an ihren Auswirkungen
erforschen, siehe Elektrodynamik.

Nim sucht der Artikelschreiber den Wert der veröffentlichten Be-
richte «11 dieser Männer dadurch zu entkräften, daß er sich weniger
mit den „behaupteten" (!) Resultaten, als mit der Untersuchungs-
Äiethode als solcher beschäftigt und er bemängelt sie, weil diese
„sinnlich wahrnehmbare Vorgänge dem Bereich des
wissenschaftlich sicher Erkennbaren entzog." Damit
erweckt der Artikel bei all denen, die das Buch nicht kennen, den Eindruck
, als habe hier fahrlässige Gutgläubigkeit die Versuchsanordnung
zu einer laienhaft laxen gestempelt. Der Kritiker weist sogar darauf
hin, daß „bestimmte" (welche?) Untersuchungsmethoden „unterlassen
" worden seien und das „könne durch die subjektive Ueber-
zeugtheit der Untersucher von der Unmöglichkeit eines Betruges nicht
ersetzt werden." Er vergißt dabei hinzuzufügen, daß diese subjektive
Ueberzeugtheit objektivdadurch begründet war, daß das Medium
in einem feinmaschigen Gazekäfig eingesperrt wurde oder umgekehrt,
daß die Erscheinungen sich innerhalb eines solchen Käfigs bildeten,
während das Medium außer Reichweite etwa 11/2 m daneben saß, „angeblich
" in bewußtem Trancezustand, pardon in einem „angeblichen
" Trancezustand, auch war es ja nur ein „angebliches" Medium,
wie Herr Dr. R. in dem Artikel behauptet und das alles angesichts von
Tatsachen, welche führende Sachverständige, wie die Mitglieder der
Londoner Society, von unbedingt zwingender Beweiskraft erwiesen
fanden; denn selten haben sich Erscheinungen dieser Art bisher so
grundsätzlich vor aller Augen abspielen lassen und unter Kontrollbedingungen
, die einen Betrug tatsächlich „unmöglich" erscheinen


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