Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 431
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Valckenier: Ein Fall von Gedankenübertragung,

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der Entwertung anderer Arbeiten sein eigenes Selbstgefühl aufzubauen.

Schade übrigens, daß Herr Dr. R. Mediziner geworden ist. Er
hätte das Zeug zu einem prachtvollen Advokaten gehabt, und wenn es
sich z. B. bei einer sensationellen Beleidigungsklage darum handeln
würde, gegnerische Zeugen auf Grund irgendwelcher einfacher klarer
Aeußerungen vor Gericht lächerlich und unmöglich zu machen, ich
könnte mir keinen geschickteren Anwalt für solches Vorgehen denken.
Aber in Gestalt wissenschaftlicher Kritik darf solches Verfahren nicht
Platz greifen, ohne energisch zurückgewiesen zu werden; denn was
hier üblich zu werden droht, das vergiftet die öffentliche Meinung,
zumal die Presse sich zwar picht scheut, solche „Kritiken" zu
bringen, Entgegnungen darauf aber sehr richtig mit der Begründung
ablehnt, daß die Tagespresse nicht der rechte Ort für den
Austrag solchen Streites sei. Damit bezeichnet die Presse die veröffentlichte
Besprechung ja übrigens nur selber als das, als was man diese
Zeitungsartikel empfindet, als Sensationsstoff und keineswegs etwa
als Wissenschaft.

Ein Fall von Gedankenübertragung.

Von Professor Dr. J. V alckenier-Suringar (Wageningen).

In Haag ('sGravcnhage) ereignete sich am Abend des i. Februar 19** 3
folgendes:

Im Hause des Ingenieurs Benthem v. d. Bergh's, fand eine Seance
statt, wo mit einer Planchette geschrieben wurde; die zwei Personen
die eine Hand auf die Planchette hielten, saßen zu beiden Seiten des
Tisches. In der Regel wurde Samstags Sitzung gehalten, dann bekam
man zuerst eine „Lehre" und dann mystische Mitteilungen von „einer
höheren Intelligenz"; diesmal war die Sitzung auf einen: Donnerstag
verlegt worden, und man bekam nach der „Lehre" gleich am Anfang
des zweiten Teiles der Seance, um 10 Uhr, die Mitteilung: „Kommet
mit, komme gleich — jetzt naht sich das Unheil — ich sehe es kommen
— ich mache es mit — es ist nahe und werde euch stützen —seid
ruhig — vorbei, vorbei."* (Die Protokolle befinden sich in meinem Besitz
.) Gleich nachher (101/4 Uhr) wurde geklingelt: zwei Jungen standen
vor der Türe und erzählten, daß ein wahnsinniges Mädchen beim
Hause der Nachbarn liege. Herr Benthem v. d. Bergh ging hinaus und
fand ein Mädchen mit halbdurchschnittenem Halse. Die Polizei wurde
alarmiert, und später stellte sich heraus, daß das Mädchen 5oo Schritte
weiter überfallen war, aber trotz ihrer tiefen Wunde entkam.

Die „Lehre" die am Anfang der Seance empfangen wurde, lautete:
„Wisse, daß das Leben ist wie ein Strom, den man nicht hemmm
kann; und deshalb sind solche zu beklagen, die ihre Augen schließen
dem Leid, das um ihnen ist, und das jeder muß zu sehen lernen,,
wenn man seiner Seele die Kraft geben will, auch das eigne Leid zu,
tragen und keine Angst für die unbekannte Zukunft zu kennen; denn
sie, die nur sehen wollen, was ihnen Freude gibt, werden trotzdem,

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