Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 435
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0461
Ludwig: Padre Pio

435

Gnade, wie ich dies in dem Artikel „Stigmatisation" im Kirchlichen
Handlexikon von Dr. Buchberger näher begründete. Eben dort habeich
auch die einschlägige reiche Literatur zitiert. Schon Görres hat im
2. Band seiner „Mystik" diesen Naturgrund richtig erschaut. Doch ist
sehr zu beachten, daß außerhalb des innigen mystisch-religiösen Lebens
der katholischen Kirche eine volle und eigentliche Stigmatisation bisher
meines Wissens noch nicht beobachtet wurde. Bei vielen der Stigmatisierten
war die Seitenwunde so tief und der Blutverlust so stark
und immer wieder sich wiederholend, daß ein jahrelanges Weiterleben
bei allergeringster Nahrungszufuhr kaum erklärlich ist (gerade diesen
Punkt hat auch der heuer verstorbene Naturforscher Dr. Isenkrahe in
seinem merkwürdigen Buch „Experimentaltheologie4 hervorgehoben).

Es ist weiter zu beachten, daß die Wunden nicht sich entzünden,
nicht eitern, nicht durch die natürlichen Mittel zur Yerheilung zu
bringen sind und daß sie zuweilen, wie scheinbar auch im Falle Pio,
einen angenehmen Wohlgeruch verbreiten. An Autosuggestion zu
denken, ist ja naheliegend; doch ist wieder zu erwägen, daß so manche
der Stigmatisierten gar nicht den Wunsch nach Stigmatisation hatten,
daß z. B. der erste Stigmatisierte, den die Kirchengeschichte kennt,
der heilige Franz von Assisi, noch gar kein Beispiel einer Stigmatisation
vor sich hatte, während andererseits eine heilige Theresia, die so
glühend verlangte, auch äußerlich dem leidenden Erlöser verähnlicht
zu werden und die ihre Ekstasen und Visionen in so mustergültiger
Weise selbst beobachtet und geschildert hat, nicht stigmatisiert war.
(Vgl. zu dem Gesagten auch meine Schrift: „Gemma Galgani, eine
Stigmatisierte aus jüngster Zeit^, Paderborn, Schöningh, 1912.)

„Ein Ordensgenosse aus dem Franziskanerorden, Dr. Parthenius
Minges hat 1913 in der Theologischen Monatsschrift, zwar vor dem
Okkultismus gewarnt, meint aber darunter auch nur die der katholischen
Kirche feindliche Bewegung des Spiritismus und der Theosophie; denn
er fährt fort: „nicht alles, was unter dem Namen Okkultismus geht...
ist von vornherein zu verwerfen. Bericht über die Wünschelrute, Ausstrahlungen
und Einwirkungen mancher Menschen auf ihre Umgebung,
Gedankenlesen, Anmeldung Sterbender, Vorahnungen von Unglücksfällen
, Erscheinung Verstorbener, Spukgeschichten... Hier ist ein Gebiet
, auf dem manches einzuräumen ist. — Minges wünscht sogar, daß
in den apologetischen Vorlesungen und Abhandlungen auch der Okkultismus
mehr berücksichtigt werden."

„Noch zwei andere Priester der "Gesellschaft Jesu kann ich hier
nennen. Der eine ist der im Sommer 1923 in Freising verstorbene
Pater Schwarz, Spiritual im Priesterseminar. Solange ihm der wissenschaftliche
Okkultismus eine terra ineognita war, verhielt er sich ablehnend
ihm gegenüber. Nachdem er aber meine einschlägigen Schriften
(„Okkultismus und Spiritismus" und „Geschichte der okkultistischen
Forschung ') gelesen hatte, stellte er sich ganz auf meinen Standpunkt,
wie er mir noch kurz vor seinem Tode versicherte. Der ander© ist
Pater Handmann, der gelegentlich seiner Rezension von Grabinskis


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0461