Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 454
(PDF, 233 MB)
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454 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1924.)

Hause der Versuchsperson unternommenen Sitzungen ohne besondre
Dämpfung benutzt.

Hier zeigte sich nun der Nachteil des in diesem Falle benutzten!
optischen Registrierverfahrens. Durch die damit bedingte Aufstellung
der ganzen Registriereinrichtung vor den Augen der Versuchsperson«
war es unvermeidlich, daß diese die Lichtzeigerbewegungen stets genauestens
verfolgen konnte. Im übrigen verlangte sie vom Referenten
zu wissen, zu welchem besonderen Zwecke die Holzstange diente. In
Verbindung mit dem einmal ausgelösten Mißtrauen blieb ihr diese
vom ersten Augenblick an unsympathisch. Bei Verwendung einer elektrischen
Uebertragung, wie sie der Referent im Kopenhagener Laboratorium
zur Verfügung hatte, wäre es ihm ein leichtes gewesen, der
Versuchsperson den Zweck der dann auch notwendig gewesenen Holzstange
zu verschleiern und ihr vor allem die Möglichkeit der direkten
Beobachtung des entsprechenden Lichtzeigers zu entziehen. Hier mußte
nun mit den gegebenen Umständen gerechnet werden und deshalb bot
der Referent im Laufe der aufeinanderfolgenden Sitzungen all seine
Ueberredungskunst auf, um der Versuchsperson klar zu machen, daß
die Aufzeichnung der Tischbewegungen nicht im geringsten aus einem
etwaigen Verlangen heraus gewünscht wurde, ihr auf jeden Fall eine
betrügerische Absicht nachzuweisen, sie zu entlarven. Größere Amplituden
der Wage wurden deshalb nur dann, aber dann auch stets, erhalten
, wenn der Lichtzeiger der Drehspiegeleinrichtung gelöscht wurde*
Sobald jedoch die Versuchsperson bei ohne Lichtzeiger zustande gekommenen
Wageschwingungen bemerkte, daß der unmittelbar darauf
eingeschaltete Lichtzeiger merkbare Tischbewegungen anzeigte, war es
unmöglich, eine weitere Ausbildung des Phänomens zu erleben. Die
psychische Einstellung der Versuchsperson verhinderte dann sofort das
Zustandekommen größerer Amplituden, während sie jedoch nicht verhindern
konnte, daß Bewegungen des Tisches in der einen ausgezeichneten
Richtung weiter zustande kamen. Dies war ein ganz besonders
interessantes Moment.

Zur Erklärung dieses eigentümlichen Verhaltens der in den
Sitzungen stets wachen Versuchsperson muß angenommen werden, daß
ihre Psyche, ihr Unterbewußtsein, das sich in der Form eines „Doktor
Lazarus*' durch Klopf]ante äußerte, in der Anbringung der llolzstange
und der damit verbundenen Drehspiegeleinrichtung eine unmittelbare
Aufforderung zur Erzeugung von verdächtigen Tischbewegungen erblickte
. Diese Einstellung des Unterbewußten war unabhängig von der
des Wachbewußtseins der Versuchsperson, eine Tatsache, die ja im
übrigen durch andre Erfahrungen auf dem Gebiet der Bewußtseinsspaltung
verständlich gemacht wird.

Auffällig und interessant ist nun, daß trotz der stark gefühlsbetonten
Abneigung der wachbewußten Versuchsperson gegen die (Dreh-
spiegeleinrichtung die unterbewußte Persönlichkeit mit konsequenter
Hartnäckigkeit bei dem Verfahren blieb, die Wageschwingungen indirekt
, durch Einwirkung auf den Tisch, hervorzurufen und nicht


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